Athen: Kostas Katsenos ist endlich aus den Koridallos-Kerkern entlassen worden

Kostas Katsenos wurde im Zusammenhang mit der repressiven Operation gegen Revolutionärer Kampf“ (Revolutionary Struggle – Epanastatikos Agonas) gesucht, er tauchte unter und entzog sich damit dem Zugriff der Behörden. Wenige Tage vor dem Beginn des Prozesses gegen die Beschuldigten Anfang Oktober 2011 stellte er sich und wurde in Untersuchungshaft gesteckt. Für den 27. März diesen Jahres bekam er eine richterliche Vorladung [Aufruf zur Solikundgebung], auf welcher über die Fortdauer der Haft entschieden werden sollte, er wurde entlassen und befindet sich wieder unter seinen FreundInnen und GenossInnen.* Hier die Übersetzung eines Briefes, den Kostas am 23. März im Knast schrieb.

BIS DER LETZTE KNAST ABGERISSEN IST, IST KEIN MENSCH FREI

Brief von Kostas Katsenos auf dem Knast Koridallos
Am 1. April 2012 werde ich sechs Monate als Untersuchungsgefangener im Knast Koridallos sein. Momentan bin ich der einzige Gefangene des Revolutionary Struggle-Falls.

Die letzten zwei Jahre hab ich in einem besonderen Geiselstatus gelebt, komplett abgetrennt von meiner Umwelt, ohne die Möglichkeit zu arbeiten, studieren und zur Teilnahme an den Prozessen des politischen Umfeld, zu dem ich mich zugehörig fühle.

Ein grausames und ungerechtes politisches und ökonomisches Sytem, welches sich in der Krise befindet, versucht durch das Strafrecht jede Bemühung des sozialen Widerstands abzuwenden.

Die Begründung der Untersuchung gegen mich basiert auf totaler Willkür, ein Produkt von individuellen Einschätzungen und Spekulationen der Befehlshaber des Ministeriums zum Schutz des Systems.

Am 27. März, um 10 Uhr am Morgen, bin ich vor das Gericht der Berufungsrichter [in Athen] geladen, damit entschieden wird, ob die sogenannte vorläufige Haft verlängert wird oder nicht.

Das Klima der Repression, welches an allen sozialen Fronten vorherrscht, kennend, weiß ich nicht, ob ich auf eine positive Entscheidung hoffen kann. So oder so, werde ich mich weiterhin den Machenschaften der Polizei und Justiz widersetzen.

Wir müssen Repression verhindern, welche Form sie auch immer hat, und unsere praktische Solidarität mit allen gefangenen KämpferInnen des Klassenkampfs und des sozialen Krieges ausdrücken.

Kostas Katsenos, 23.3.2012
F-Flügel des Knastes Koridallos

Quelle/Übersetzung: ABC Berlin

* 29.3. Vor dem Männergefängnis versammelten sich rund 15 GenossInnen und hießen den Genossen wieder zurück auf der Straße willkommen. Der Prozess gegen Revolutionary Struggle geht weiter…

Niemensch darf eine Geisel in den Händen des Staates sein!

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