Tag Archives: Arbeitskampf

Durango, Spanischer Staat: Libertäre Tage im Juni

erhalten am 6. Juni

Alle Veranstaltungen finden im Lokal der CNT Durango (Komentukale 22) statt.

Die Aktivitäten innerhalb der Woche beginnen um 19:00 Uhr, während der Samstag den ganzen Tag dauert.  Es wurde auch ein Raum für die Betreuung von Kindern eingerichtet.

Am Montag, dem 4. Juni wird I.Astoreka vom “CNT Memoria Histórica y Durango 1936 Kultur Elkartea” seinen Vortrag” Krieg, Übergang und argentinische Anklage” halten.

Am Dienstag, 5. Juni, wird Yan Arthus Bertrands Film “Home” gezeigt. Der Film stellt die Vielfalt des Lebens auf der Erde dar und wie menschliche Aktivitäten zu einer Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht des Planeten geworden sind.

Am Mittwoch, den 6. Mai, wird die Organisation Mujeres Libres” aus Bilbao in ihrem Vortrag “Freie Frauen, revolutionärer Feminismus von gestern und heute” über den Anarchofeminismus sprechen. .

Am Donnerstag, den 7. Dezember, wird der Dokumentarfilm über die Koordination kämpfender Gefangener  COPEL gezeigt. Der Titel lautet “COPEL: Eine Geschichte von Rebellion und Würde”. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit zur Diskussion.

Am Freitag steht die Beschäftigung mit dem Thema “Arbeit in den kommenden Jahrzehnten” im Mittelpunkt.  Zu diesem Zweck halten der Philosoph Manu Muner und Endika Alabort Amundarain, Wirtschaftswissenschaftlter  und Mitglied des ICEA – Instituts für Wirtschaftswissenschaften und Selbstmanagement einen Vortrag (beide sind in der CNT organisiert)

Am Samstag beginnen die Aktivitäten bereits um 11:00 Uhr mit der Vorführung des Dokumentarfilms zum historischen Gedächtnis “Lebendige Erinnerung, eine zukunftsträchtige Geschichte”. Um 14:00 Uhr wird es  selbstorganisierte Essen geben und um 17:00 Uhr beginnt die Vorführung des Theaterstückes  “43º 13 ’44N” von Olatz Gorrotxateg. Zum Abschluss der Konferenz wird Patxi Dinamita, libertärer Sänger und Songwriter aus Eibar, ein Konzert geben.

Valparaiso, Chile: Aktivitäten zum anarchistischen 1. Mai auf dem Plaza Victoria

Aktivität

Anarchistischer 1. Mai * Nieder mit der Arbeit!

Diskussion

Vom Arbeitskampf, wilden Streik und einem “Nieder mit der Arbeit”

Live-Musik

freier Markt

Bringt veg. Essen zum Teilen

Welcher Irrsinn ist die Liebe zur Arbeit

Welche große schauspielerische Fähigkeit des Kapitals,

dem es gelungen ist, dass der Ausgebeutete die Ausbeutung liebt,

das Galgenmännchen den Strick und den Sklaven ihre Fesseln

Montag, 1. Mai, ab 13 Uhr, auf dem Plaza Victoria

[Cybrigade] Update nach der gestrigen Abschaltung des espiv-Servers

Am 8. Juli 2014 gingen Mitglieder der Administrationsgruppe Cybrigade sowie VertreterInnen der Proledialers (Call-Center ArbeiterInnen, deren Blog sich auf espiv befindet) in die Räumlichkeiten der Panteion Universität. Ihre Anwesenheit reichte aus, um den Server wieder zum Laufen zu bringen.

Der Versuch hunderte von Kollektiven, die die espiv-Infrastruktur benutzen, zum Schweigen zu bringen, konnte abgewendet werden. Sicherlich bedeutet das nicht, das es in Zukunft nicht wieder zu ähnlichen Vorfällen, sei es entweder durch Behörden oder durch Privatpersonen, kommen wird.

Espiv ist nicht das Eigentum einer Administrationsgruppe sondern viel mehr ist es eine Infrastruktur, die schon von einem großen Teil der Bewegung genutzt wird. Deshalb betrifft der Kampf um die Verteidigung des espiv-Servers uns alle. Im Angesicht eines versuchten Angriffs auf Kämpfe der ArbeiterInnenbewegung, auf die Infrastruktur der antagonistischen Bewegung und auf Inseln der Meinungs- und Redefreiheit, ist die Solidarität unsere Waffe.

Wir unterstützen den neuen Aufruf der Prodialers für Montag, 14. Juli, um 9 Uhr im Büro des Arbeitsinspektorats, das sich in der Agisilaou Straße in Athen befindet.

https://espiv.net/node/235

Griechenland: Der tödliche Effekt von Arbeit

Die Wände in Attika (Athen) und Patras wurden mit 2000 Kopien dieses Poster beklebt. Der Grund, warum Küchen- und LieferservicearbeiterInnen der ‘Pizza Fan’-Läden (eine Lieferkette in Griechenland) sich für diese Aktion entschieden, war, über den Tod der in Bulgarien geborenen Kollegin Radka Nikolova zu berichten, die während der Arbeit in dem Pizza Fan Laden in der Aghias Sofias Str. in Patras ums Leben kam. Ihr Tod wurde hauptsächlich und passenderweise ihrem Herzleiden zugeschrieben. Der Text auf dem Poster beschreibt die Arbeitsbedingungen während der Frühschicht (also während Radka ihr Leben verlor).

Wir werden entweder unsere Stimmen erheben oder wir werden uns zu Tode arbeiten

Radka Nikolova, 38, war eine Küchenhilfe in dem Pizza Fan Laden in Patras. Am Montag, dem 14.01.2013, wurde sie tot auf der Arbeit aufgefunden, in dem Laden eingeschlossen. Die ersten Einschätzungen gingen von einem Herzfehler aus. Die Geschichte war abgeschlossen.

Es ist ziemlich bekannt, dass ein Herzleiden allein noch nicht den Tod einer Person zur Folge hat. Aber ja… Mit einem Job bei Pizza Fan scheint unser Herz nicht lang standzuhalten.

Als Männer und Frauen, die in diesen Länden angestellt sind, haben wir aus erster Hand erlebt, was es bedeutet in der Küche zu arbeiten. Jene von uns, die Montag morgens für Pizza Fan arbeiteten wissen, dass eine Person einen wahnsinnigen Arbeitsaufwand ertragen muss. Zu schwere Lieferungen von Lebensmittelprodukten müssen alle in den Kühl- und Tiefkühlschränken untergebracht werden; Lieferungen, die allzu oft an das Gewicht von einer halben Tonne reichen. Der Laden selbst benötigt viel Vorbereitung, weil es nach dem Wochenende fast leer hinterlassen wurde; und zusätlich müssen alle Räume gründlich gereinigt werden. Zu guter letzt muss der/die ArbeiterIn an jenem Tag für Vorsitzenden des Ladens Besorgungen machen (z.B. Bestellungen annehmen, verschiedene Produkte kontrollieren, Bürokram unterzeichnen, Zahlungen vereinbaren, mit Banküberweisungen sich auseinandersetzen, das Telefon abnehmen, das ununterbrochen aufgrund aus verschiedenen Gründen klingelt.) All die Arbeit wird von EINER Person erledigt.

Hinzu kommt, dass der Druck der Arbeitgeber ebenso unerträglich ist. All die Arbeiten werden oft unter dem Auge der Bosse ausgeführt, die ihre Läden von zu Hause aus mithilfe von Überwachungskameras kontrollieren und Telefonanrufe machen, um mit sofortigen Anmerkungen zu intervenieren.

Zur Zeit ihres Todes am Arbeitsplatz war Radka wahrscheinlich auch eine nicht-versicherte Arbeiterin wie viele der ArbeiterInnen in den Läden der Pizza Fan-Kette.

Pizza Fan ist keine Ausnahme, sondern die Regel im Catering- und Restaurant-Geschäft sowie auch in vielen anderen Ausbeuterbetrieben, deren Profit auf unserer immer härteren Ausbeutung angewiesen ist.

Für weitere Informationen verweisen wir auf den Blog der Pizza Fan ArbeiterInnen

Griechenland: Erklärung des IMC Athen-Kollektivs, 22.12.2012

state-emergency-managementAm Dienstag, den 20. Dezember 2012, äußerte sich der  Rektor der POSDEP (der sogenannten Panhellenischen Föderation der Vereinigungen der UniversitätsprofessorInnen-WissenschaftlerInnen) Nikos Stavrakakis in in einer Stellungnahme schluchzend über die Gewalt an griechischen Fakultäten. Er forderte den Staat auf, alle besetzten Räume in Universitäten zu beseitigen und ebenfalls Indymedia Athen loszuwerden. Diese Ausführungen wurden unter dem Vorwand zweier Vorfälle  an der  Technischen Universität Athen (Metsovio) und der  Aristoteles Universität Thessaloniki (Aristotelio) getätigt. Vorfälle, die miteinander nichts zu tun haben und ganz offensichtlich in keinerlei Verbindung mit dem Administratorenteam von Athens IMC stehen.

Die Stellungnahme  wurde im Fernsehen der gesellschaftlichen Massenverblendung kolportiert, die spektakuläre Schlagzeilen wie „Terrorismus in Fakultäten!“ benutzten und die wahren Fakten verfälschten. Jeden Abend verkaufen dieselben Massenmedien der Gesellschaft Angst, lecken die Stiefel des Staates, unterstützen die Bosse und helfen somit ihren Plänen von ganzen Herzen.

Der Rektor der POSDEP repräsentiert einen Haufen konservativer UniversitätsprofessorInnen, die wohlklingende Wörter wie „Demokratie“ benutzen. Dann machen sie sich selbst zum Gespött, indem sie Gewalt verurteilen, egal wo sie herkommt, während sie gleichzeitig die gewaltsame Räumung selbstverwalteter Räume und das Verstummen jeder Stimme fordern, die wie Indymedia Athen das Establishment kritisiert, dem sie loyal dienen. Sie unterstützen die gewaltsame Unterdrückung jeder Protestmobilisierung, ob von ArbeiterInnen oder StudentInnen, und die gewaltsame Beseitigung der Wahrscheinlichkeit jeglicher Kämpfe. Sie wollen ihren Traum einer Universitäts-Industrie fügsamer Staatsbürger mit dem Entwurf des neuen Bildungsgesetzes Wirklichkeit verwirklicht sehen.   Aber das POSDEP ging nicht auf die Rechte der VertragsarbeiterInnen der Aristoteles Universität von Thessaloniki und deren jüngsten Kämpfe ein.

Außerdem offenbart die POSDEP Erklärung, die sich ausdrücklich gegen Indymedia Athen richtet, eine verblüffende Ähnlichkeit zu den einschlägigen Anfragen der Neo-Nazis von Golden Dawn im griechischen Parlament. Die POSDEP Delegierten können sich tarnen, indem sie die Maske eines friedensliebenden Demokratiestrebens aufsetzen, ihre Worte aber sind im Wesentlichen identisch: sie sind das Wesen von Totalitarismus und dem Zermalmen jeden freien  Ausdrucks.

Wir sind nicht verblüfft, das Indymedia und selbstverwaltete Räume zum soundsovielten Male zum Angriffsziel genommen wird. Das ist genau die Periode, in der Angriffe der Herrschenden sich gegen alle Kämpfenden und Widerstandleistenden entfalten. Und die Höflinge der Macht treiben jetzt an die Oberfläche und schlagen Schaum.

Indymedia Athen ist ein Teil derer, die kämpfen und dem Frontalangriff von Staat/Kapital Widerstand leisten. Daher, gibt Indymedia Athen denen eine Stimme, die keine haben und bekämpft die Hässlichkeit des Kapitalismus.

Solidarität mit selbstorganisierten besetzten Räumen innerhalb und außerhalb der akademischen Fakultäten.
Solidarität mit den gegenwärtigen Kämpfen der ArbeiterInnen der Aristoteles Universität von Thessaloniki und anderswo.

Indymedia Athens wird erst stillgelegt, wenn das Ende der Welt nah ist.

Athens IMC Kollektiv

Griechenland: Generalstreik, 18. Oktober

Wir bleiben für immer VerräterInnen der nationalen Einheit

22:30 Insgesamt nahm die Polizei in Athen 103 Menschen fest.

Sieben Ingewahrsamnahmen wurden später in Haft umgewandelt. Unter den Inhaftierten hatte ein Protestierender eine gebrochene Nase, da er von den Mördern in Uniform im früheren Verlauf der Demo angegriffen wurde. Dadurch benötigte er dringend medizinische Hilfe. Sie werden in U-Haft in der Polizeihauptwache (fünf von ihnen unter Anklage wegen schweren Verbrechen, zwei wegen minderen Delikten) festgehalten.

Um praktische Solidarität mit den sieben Gefangenen zu zeigen, wird für Freitag, den 19. Oktober um 12:30 Uhr zu einer Kungebung im Evelpidon Gericht (Haus 16) aufgerufen, wo sie morgen einem Staatsanwalt vorgeführt werden.

Foto-Berichterstattung der Streikmobilisierung in Athen.

18:50 Fast 30 GenossInnen riefen dazu auf, sie bei einer Solikundgebung vor der Athener Polizeihauptwache zahlreich zu unterstützen, um die Freilassung aller Festgenommen zu fordern.

18:00 Entlang der Zoodochou Straße in Exarchia wurden wieder Barrikaden in Brand gesetzt.

17:50 In Athen gab es mehr als 100 Ingewahrsamnahmen (die Zahl der DemonstrantInnen, die mit Anklagen konfrontiert sind ist bisher unbekannt).

17:20 Vor einer ganzen Weile wurden in der Innenstadt von Athen zwei Zivibullen von DemonstrantInnen gesichtet und erhielten eine „Spezialbehandlung“.

17:00 Trikala: Nach der Streikdemo zogen LehrerInnen der staatlichen Schulen und UnterstützerInnen zur Präfekturabteilung, vor allem, um gegen den örtlichen Leiter des Sekundarschulwesens zu protestieren, der beabsichtigt, seine Zustimmung zur Zusammenlegung von Schulen und weiteren Kürzungen im Bildungsbereich in diesem Gebiet zu geben.

Preveza: Gegen Mittag endete eine lebhafte Demo mit mindestens 300 Streikenden. In dem Demoblock einer neuen Gruppe, den Libertären Zirkeln aus Preveza, waren rund 30 GenossInnen. Die Demo wurde durchgängig von Einheiten der Motorradpolizei, Streifenwagen und Zivibullen verfolgt.

Patras: Über 10.000 Streikende von Basisgewerkschaften etc. gingen auf die Straße. Nach einem Aufruf von der Versammlung der AnarchistInnen gegen Lohnsklaverei (‘O ergaleioforos’), beteiligten sich 400 GenossInnen an dem anarchistischen Block, auf dessen zentralen Transparent zu lesen war: „Null Toleranz für Staat, Bosse, Faschos – Soziale und Klassen-Gegenanriffe“. Die StalinistInnen der PAME kamen in ihrer Einzelparade auf knappe 13.000 Menschen.

Serres: Fast 300 Streikende zogen durch die Stadt.

Xanthi: Über 5.000 Menschen gingen auf die Straße und fast alle kommerziellen Läden blieben an diesem Tag geschlossen.

Anarchistischer Block, Patras 18.10.2012

16:10 Weitere Festnahmen auf dem Syntagma. Eine kleine Anzahl an Streikenden versuchten, sich dem Platz zu nähern, nachdem sie von den Neuigkeiten des 65-jährigen Demonstranten, der zuvor starb, gehört hatten.

15:50 Starke Auseinandersetzungen zwischen Widerständischen und Cops in der Straßen rund um den Exarchia-Platz.

15:40 Nach bestätigten Berichten starb ein älterer Demonstrant (ein 65 Jahre alter Hafenarbeiter, der wahrscheinlich der PAME nahe steht und Langzeitarbeitsloser ist) aufgrund von Herzversagen, nachdem er bereits um 14:00 Uhr in das Krankenhaus Evangelismos überführt wurde.

Ein weiterer junger Protestierender wurde in einem sehr ernsten Zustand in ein Krankenhaus evakuiert. Er blieb bewusstlos.

15:20 Dutzende von Anti-Riot-Einheiten begannen ihre endgültige ‘Säuberungsaktion’ im weiteren Gebiet des Syntagma und besonders vor dem Parlament.

15:00 Zuvor wurden viele Demonstrierende vom Syntagma weggejagt und mussten die Syngrou Allee hinaufeilen. Viele Menschen wurden von Gruppen von Cops eingekesselt in den Ermou und  Mitropoleos Str. Weiterhin verstreut sind die Protestierenden auf dem Syntagma. DIe Cops beschützen das Parlament.

Die Cops umzingelten das Erste-Hilfe Team auf der unteren Seite des Syntagma-Platzes. Gewaltsame Festnahmen wurden nach heftigen Prügelorgien gemacht. Außerdem sprachen die Söldner der Macht Drohungen gegen Demonstrierende aus.

14:50 20 Schläger der DELTA-Cops lauerten auf 10 Polizeimotorrädern an der Ecke Akadimias / Emmanouil Benaki Str. Andere Polizei-Motorradeinheiten kamen auch schnell von der Apostolou Pavlou Str. – in der Nähe der Akropolis – herbei.

14:30 Zuvor wurde berichtet, dass ein Parlamentsmitglied des kleinen Koalitionspartners DIMAR (Demokratische Linke) von Protestierenden ausgebuht wurde und wegrennen musste, um sich in den Arkaden der Karageorgi Servias Str. zu verstecken.

14.20 Viele anarchistische/anti-autoritäre Blöcke sind auf dem Weg zurück nach Exarchia, obwohl der Zugang zum Syntagma von der Panepistimiou Str. offen ist. Streikende verstreuten sich über den Syntagma-Platz. Mehrere Blöcke der Demonstrierenden erreichen den Platz weiterhin von der Stadiou Str., wurden jedoch durch die Polizei von der Vasileos Georgiou Str. abgeschnitten und mit einer untolerierbaren Masse an Tränengas konfrontiert. In der Zwischenzeit versammelten sich immer mehr Nationalisten (eine große Gruppe, die sich von den paar Neo-Nazis, die sich zuvor blicken ließen, unterscheidet) an der Ecke Amalias Allee / Vasileos Georgiou Str. Vor allem waren die ‘linken’ PatriotInnen, die zur patriotischen ‘Spitha’-Fraktion gehören, welche wiederum vom Komponisten Mikis Theodorakis und anderen nationalistischen Saftsäcken gegründet wurde, dort vertreten. Sie trugen Nationalfahnen und dienten buchstäblich als Leibwache der Cops vor dem Hotel Grand Bretagne. Kurz darauf konfrontierten GenossInnen, die auf dem Syntagma blieben jene verbal als ‘Linksfaschisten’ und riefen unter anderem die Parole: ‘Weder Patrioten, noch Stalinisten – Atheisten, Anti-Nationale und Anarchisten!’

14:15 Eine schwer verletzte Frau lag lange Zeit auf der Panepistimiou Str. in der Nähe der Propylea; der Krankenwagen verspätete sich trotz wiederholter Notrufe. Mindestens zwei weitere Streikende wurden schwer verletzt. Eine große Anzahl von Protestierenden erlitten leichtere Verletzungen; viele von ihnen durch den Einsatz von Schlagstöcken im Kopfbereich. In verschiedenen Fällen behinderten die Polizeikräfte die Transporte der Krankenwagen.

14:00 Auf dem Syntagma Platz, wurde ein Neonazi verprügelt und ihm das Shirt (mit Faschosymbolen) vom Leib gerissen.

13:50 Hunderte Protestierende wurden von den Anti-Riot-Mannschaften in Richtung des oberen Teils des Syntagma Platzes abgedrängt.

Die Polizei hat das Erste-Hilfe-Team, das auf dem Syntagma ist, eingekesselt. Die Atmosphäre ist durch das Tränengas wirklich erstickend.

13:40 Auf dem Syntagma nahe dem Hotel Grande Bretagne setzen sich die Zusammenstöße mit den Polizeikräften fort.

An der Ecke Vasileos Georgiou Straße und Amalias Allee wurde von Streikenden eine Gruppe Neonazis (mit charakteristischem Erscheinungsbild) gesichtet

13:20 BULLEN-SCHWEINE-MÖRDER rufen verschiedene Protestierende, als die Anti-Riot-Mannschaften vor dem Hotel Grande Bretagne eingesetzt werden und somit die Vasileos Georgiou Straße am Syntagma Platz dicht machen. Die Bullen setzen auch Tränengas- und Schockgranaten ein, um die Menge auseinander zu treiben. Die Menschen widerstehen der Repression, manche mit Pazifismus, andere mit Wut und Anwendung von Gegengewalt.

13:10 Aus mehreren Stadteilen Athens werden Präventivfestnahmen berichtet.

12:50 Insel Lesvos: In der Stadt Mytilini beteiligten sich über 100 Streikende an der Demo der Basisgewerkschaften, während die PAME 250 ihrer StalinistInnen auf die Straße mobilisierte.

12:45 Athen: An den heutigen Streikmobilisierungen nehmen weniger Menschen Teil, als beim letzten Streik (26. September), trotzdem sind bis jetzt immer noch Tausende auf den Straßen. Die anarchistischen/antiautoritären Blöcke befinden sich auf der Höhe Omonia Platz und Stadiou Straße.

12:30 Ioannina: Fast 6.000 Streikende nahmen an der Demo in der Stadt teil.

12:15 Komotini, Nordgriechenland: Aufgrund des Streiks bleiben fast alle kommerziellen Läden geschlossen.

12:00 Athen: Die Stalinos von der PAME zog mit ihren Blöcken alleine durch das Zentrum Athens und gingen danach nach Hause.

Korinth: Um die 500 Menschen nahmen an der Streikkundgebung teil.

11:50 Stadtzentrum Athens: Hunderte Menschen sammeln sich in der Patission Straße, um sich auf die Hauptstreikdemo die zum Syntagma führt vorzubereiten. An vielen Stellen ist die Polizei massiv präsent.

Thessaloniki: Die Blöcke mit StalinistInnen von der PAME haben sich in Bewegung gesetzt; wie üblich getrennt von den anderen Streikaktionen.

Die ArbeiterInnen von der Viomichaniki Metalleutiki oder VIO.MET, einem Bergbau in Thessaloniki – die sich immer noch im Streik befinden und die Übernahme des Betriebs in ihre eigenen Hände erwägen – rufen auch zur heutigen Demo auf.

11:30 Insel Lefkada: Insgesamt 250 Menschen beteiligten sich an der Streikdemo in der kleinen Stadt, unter ihnen die SchülerInnen, die sich für einen eigenen Demoblock entschlossen, anstatt zur Schule zu gehen.

Insel Skopelos: Mindestens 100 Menschen beteiligten sich an der lokalen Streikkundgebung.

Stadtteile Athens – ein paar der Aufrufe von den Stadteilversammlungen zu Vorversammlungen zwischen 10-11 Uhr: Aghios Dimitrios-Brachami Versammlung am U-Bahnhof Dafni, Petralona-Thissio-Koukaki Versammlung an der U-Bahnstation Petralona, Zografou Versammlung auf dem Gardenias Platz, Vyronas-Kaisariani-Pangrati Versammlung an der Ecke Foromionos und Ymittou Straße, Peristeri Versammlung auf dem Dimarchiou Platz, Cholargos-Papagou Versammlung vor dem Rathaus von Cholargos, Aghia Paraskevi Versammlung auf dem Aghiou Ioannou Platz.

Die Selbstorganisation der ArbeiterInnen wird das Grab der Bosse sein!

Die gelben Gewerkschaften Griechenlands, GSEE und ADEDY, kündigten für den 18. Oktober einen 24-stündigen Generalstreik an. Im Stadtzentrum Athens wird zu Versammlungen am Morgen in der Nähe des Archäologischen Museums in der Patission Straße aufgerufen. Dieser Artikel wird konstant mit Übersetzungen und Berichten von den Menschen auf der Straße, Indymedia Athen und den freien Radiostationen aktualisiert. Alle Zeitangaben entsprechen der griechischen Zeit (+1 Stunde).

Athen: Aggressive gerichtliche Verfolgung eines linken Antifaschisten, der einem Immigranten half seiner Festnahme in Kallithea zu entgehen

Öffentliche Ankündigung einer BauarbeiterInnen-Initiative in Kallithea

Hände weg von unserem Mitarbeiter Nikos Katsifis

Unsere Initiative der Bau- und BühnenarbeiterInnen verurteilt die Verhaftung des Bauarbeiters Nikos Katsifis, die am Sonntag, den 13. Mai 2012 von Zivilbullen vor seinem Haus durchgeführt wurde. Sie folgte einer Großkundgebung griechischer und migrantischer ArbeiterInnen am Abend zuvor, gegen faschistische Übergriffe, toleriert durch die Polizei, im Bezirk Kallithea und darüber hinaus. Unser Mitarbeiter, der im selben Gebiet wohnt, nahm auch an der Kundgebung teil.

Die aggressiv-terroristische Festnahme Nikos Katsifis, der ein Bauarbeiter und Gewerkschafter (Mitglied des BauarbeiterInnen-Syndikats und speziell der Sektion von Kallithea, mit langjähriger, konsequenter Teilnahme) ist, beweist ganz klar, dass was die Hand des Parastaates nicht greifen kann, von der Hand des offiziellen Staates gegriffen wird und umgekehrt. Es scheint, dass der bourgeoise Block des Memorandums, der Armut und Misere, verärgert ist, wenn die ArbeiterInnenbewegung auf die Straße geht, um Beschränkungen gegen die kapitalistische Barbarei, die Repression, gegen Rassismus und Faschismus zu fordern, zu erkämpfen und zu erreichen.

Sie sollten sehr genau wissen, dass wir keinEn MitarbeiterIn (GriechIn oder ImmigrantIn) ihrem Terrorismus alleine in Auge blicken lassen werden.
Sie sollten überlegen, bevor sie sich wieder einmal mit der ArbeiterInnenbewegung anlegen.
Und von jetzt an, werden sie uns gegen sich finden.

SOFORTIGE FREILASSUNG DES BAUARBEITERS NIKOS KATSIFIS

Initiative der Bau- und BühnenarbeiterInnen


Nikos Katsifis wurde in der Polizeihauptwache Athens (GADA) eingesperrt und am 14. Mai dem Staatsanwalt vorgeführt. Zuerst wurde er der Ruhestörung, des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, der Gefangenbefreiung, Beleidigung, versuchten einfachen Körperverletzung beschuldigt. Diese Anklagepunkte kamen von den Polizisten, die versuchten während der antifaschistischen Kundgebung in Kallithea am Sonntag, den 12. Mai, einen Immigranten festzunehmen, ein Vorfall, bei dem Nikos neben weiteren Protestierenden, denen es auf direkter, kämpferischer Art und Weise gelang, den festgenommenen Immigranten zu befreien, auch anwesend war. Es wurde auch berichtet, dass Nikos Festnahme auf einer Aussage eines Schlägers basiert, der Verbindungen zur Neonazi-Partei Chrissi Avgi/Goldene Morgendämmerung hat. Der Prozess wurde auf Dienstag, den 22. Mai verschoben. Nikos wurde entlassen und verließ das Evelpidon-Gericht gemeinsam mit seinen 150 UnterstützerInnen, die vorher im Gerichtssaal Sprechchöre mit Parolen anstimmten, die seine sofortige Freilassung forderten und klarmachten, dass dies eine rein politische Verfolgung ist.

Montevideo, Uruguay: Anarchistische GenossInnnen wegen Zusammenstößen mit StreikbrecherInnen am 1. Mai verhaftet

Sie fassen einen von uns an, sie fassen uns alle an! Solidarität mit den Kämpfenden!
Freiheit für die GenossInnen, die verfolgt werden, weil sie kämpfen

Am Mittwoch, den 9. Mai, nahm die Polizei zwei GenossInnen fest, den einen von ihnen an seinem Arbeitsplatz, den zweiten in seinem Haus. Sie wurden beide in die Abteilung für Spezialeinsätze überführt und am Dienstagmorgen, 10. Mai, ins Gericht zur Aussage gebracht.

Während David unter der Anklage, einen streikbrechenden Taxifahrer, der am 1. Mai arbeitete, angegriffen zu haben, wieder in U-Haft genommen wurde, wurde der zweite entlassen.

Das Urteil könnte sich von 3 Monate auf drei Jahre Gefängnis verlängern. Der Richter wird seine Entscheidung in den nächsten 10 Tagen fällen. Genosse David ist wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung von Fahrzeugen angeklagt.

Was der Staat verurteilt ist nicht nur der hier erwähnte Vorfall, sondern der Angriff auf die Stützen seiner Bosse, weil es seiner Welt der Ausbeutung nicht sehr dienlich ist; was verurteilt wird, ist der Bruch mit den Lebensbedingungen, die uns durch Staat und Kapital aufgezwungen werden.

Gleichzeitig versuchen sie, Angst in all jenen zu generieren, die ihre Häupter nicht verneigen oder wegschauen werden. All jene, die nicht aufgeben und all jene, die diese Art zu leben nicht akzeptieren. Das ist der Grund, weshalb wir einen Solidaritätsaufruf an alle richten, um klar zu machen, dass niemand alleine gelassen werden wird.

Freitag, 11. Mai: Solikundgebung auf dem Libertad Platz, 16 Uhr, für die Freilassung des anarchistischen Genossen David.

Quelle: periódico anarquía

Ein Streikbrecher, ein Feind.

Fotos von weiteren Soligraffiti

Aspropyrgos, Attika: Neonazis „unterstützen“ die Streikenden der Griechischen Stahlwerke; der Sprecher der Arbeiter_innen und andere Streikende heißen die Arschlöcher noch herzlich willkommen, anstatt ihnen in den Arsch zu treten

Von links nach rechts auf dem Screenshot: Ilias Kasidiaris (Golden Dawn Handlanger), ein anderer Sprecher der Gewerkschaft der Arbeiter_innen, Ilias Panagiotaros (Golden Dawns Handlanger) und Giorgos Sifonios (Präsident der Gewerkschaft der Arbeiter_innen und wie es scheint absolut freundschaftlich mit beiden, den Stalinist_innen und den Neonazis)

Ein offizieller Artikel, den die Neonazis auf ihrer Webseite veröffentlicht haben, liest sich folgendermaßen: „Die Goldene Morgendämmerung [Chrissi Avgi/Golden Dawn] ist auf der Seite der Streikenden der Griechischen Stahlwerke!“ Die Neonazis statteten der Fabrik einen Besuch ab und verteilten Kartons mit Konserven etc., auf die sie Sticker mit ihrem Namen und der Nationalflagge geklebt hatten. Auf den Aufklebern stand ihr rassistisches Motto: „…säubert den Ort endgültig“. Und wie reagierten die Streikenden? Sie akzeptierten ihr „Angebot“ und erlaubten ihnen sogar, ihre Brechreiz erregende Propaganda auszusprechen. Wir haben das zugehörige Video gesehen; wir wissen, dass es tatsächlich stimmt; wir legen keinen Wert darauf, euch diesen Dreck zu zeigen. Was wir dazu sagen müssen, ist, dass dies eine absolute Schande für jedes Verständnis eines Arbeitskampfes darstellt. Nicht nur, dass die Stahlarbeiter in Aspropyrgos bisher nicht ihre Verbindungen zu den Stalinist_innen der KKE und PAME gekappt haben, nun haben einige von ihnen auch noch die Nerven, den Mördern von der Goldenen Morgendämmerung zu applaudieren. Selbst wenn diese Streikenden jemals etwas Würde zurückerlangen könnten und den Besuch der Neonazis (am 17. Februar) in der Fabrik öffentlich verurteilen würden, stellen wir klar, dass wir keine Neonazis, die im Namen der Arbeitskämpfe sprechen, mehr tolerieren werden. Es ist nicht nur absurd sondern auch verdammt ärgerlich. Die große Solidaritätswelle selbst, die sich den Stahlarbeitern in den vergangenen 108 Tagen ihres laufenden Streiks durch Menschen überall im Land und auf der Welt offenbarte, fordert, dass sie die Dinge nicht noch schlimmer machen.

Bekämpft die Neonazis. Glaubt ihren Scheiß nicht. Soziale Revolution!

Quelle

Kilkis, Griechenland: Lokale Krankenhaus von ihren Angestellten besetzt

In Kilkis, Griechenland, wurde das lokale Krankenhaus von ihren Angestellten besetzt und gaben in einer Erklärung ab, dass es sich unter völliger Kontrolle der ArbeiterInnen befindet.

Die ArbeiterInnen reagieren damit auf die Beschleunigung des Regimes Richtung Faschismus mit der Besetzung des Krankenhauses und mit der Ausübung der direkten und kompletten Kontrolle durch die ArbeiterInnen. Alles wird durch eine ArbeiterInnen Generalversammlung entschieden.

Das Spital hat angegeben: “Die Regierung wird nicht von ihrer finanziellen Verantwortung freigesprochen und wenn die Forderungen nicht erfüllt werden, wenden sie sich an die lokale und gesellschaftliche Gemeinschaft um auf jede mögliche Art und Weise das Krankenhaus zu retten & das konstenlose Gesundheitswesen zu verteidigen und die Regierung & jede neoliberale Politik zu stürzen.”

Die KrankenhausarbeiterInnen werden vom 6. Februar an nur noch Notfälle behandeln, bis ihre Löhne und geschuldeten Beiträge bezahlt werden. Sie fordern auch die Rückkehr der Löhne auf ein Niveau vor der Umsetzung der Austeritäts-Sparmaßnahmen.

Die folgende Erklärung wurde von den ArbeiterInnen veröffentlicht:

1. Wir erkennen, dass die aktuellen und andauernden Probleme der ESY (Nationales Gesundheitssystem) und verwandten Organisationen nicht mit spezifischen und isolierten Forderungen, unserem Interesse zu dienen, gelöst werden können, da diese Probleme ein Produkt der allgemeinen anti-populären Regierungspolitik und des dreisten globalen Neoliberalismus ist.

2. Wir erkennen auch, dass wir durch das Insistieren für die Umsetzung von Forderungen dieser Art im Spiel der skrupellosen Autorität teilhaben. Diese Autorität, die, um ihrem geschwächten und gespaltenen Feind (dem Volk) entgegenzutreten und versucht, der Entstehung einer universalen Arbeiter- und Volksfront vorzubeugen, die auf nationaler und globaler Ebene mit gemeinen Interessen gegen die soziale Verelendung eintritt, welche die Politik der Autorität mit sich bringt.

3. Aus diesem Grund platzieren wir unsere speziellen Interessen in einem allgemeinen Gerüst von politischen und ökonomischen Forderungen, die von einem Grossteil der griechischen Bevölkerung während der sehr brutalen kapitalistischen Angriffe gestellt werden; Forderungen, die um zu fruchten, in einer Zusammenarbeit von Mittel- und Unterklasse unserer Gesellschaft, bis zum Ende gestellt werden müssen. Continue reading Kilkis, Griechenland: Lokale Krankenhaus von ihren Angestellten besetzt

Athen: Solikonzert für die streikenden StahlarbeiterInnen

Solidarität mit den streikenden StahlarbeiterInnen

 Wir sind eine Faust. Wir sind bereit für die härteste Klassenkonfrontation! Deine Beteiligung am Streik ist keine Frage der Solidarität sondern eine Frage von Leben und Tod der gesamten ArbeiterInnenklasse. Hände weg von unseren Rechte, die durch Blut errungen wurden. Wir werden nicht zu Sklaven für die Profite der Industriellen werden! Der Sieg der StahlarbeiterInnen wird ein Sieg aller ArbeiterInnen sein!

Party zur finanziellen Unterstützung der streikenden StahlarbeiterInnen
Sonnabend 17.12 – 22.00 Uhr in der Wirtschaftsuniversität Athen (ASOEE)

Eintritt: frei
Ökonomische Unterstützung: notwendig

Freie Radiostation 98fm

Aspropyrgos, Attika: Der Streik der griechischen StahlarbeiterInnen geht weiter – eng poussiert von autoritären politischen Kräften

Am Dienstag, den 13. Dezember 2011 riefen die ArbeiterInnen, in Solidarität mit dem Kampf der StahlarbeiterInnen, zu einem 24-stunden Streik im gesamten Thriassio Feld (dem größten Industriegebiet Griechenlands, das sich 25 km nord-westlich von Athen, in Westattika befindet) auf.

Als Zeichen ihrer Solidarität, verbrachten einige Soligruppen am Sonnabend, den 10. Dezember, den Tag gemeinsam mit den 400 Streikenden vor den Werkstoren der Griechischen Stahlwerke (Helliniki Halivourgia).Die Vokügruppe ‘EL CHEf’ vom ImmigrantInnen Treffpunkt (Steki Metanaston, Exarchia) bereitete das Essen für die Streikenden und ihre UnterstützerInnen zu, während andere ein Rempetiko-Konzert veranstalteten.

Der Sonnabend war der 42. Streiktag der StahlarbeiterInnen. Die Streikenden fordern die Aufhebung der Pläne zur Verkürzung ihrer Arbeitszeit von 8 auf 5 Stunden und die Wiedereinstellung ihrer dutzenden MitarbeiterInnen die bereits gefeuert wurden (eine Massenentlassung von 50 ArbeiterInnen wurde schon angekündigt). Ein Streikender erklärt in einem Video zum Thema, dass es im Griechischen Stahlwerk im Verlauf der letzten 30 Jahren, in denen er in Aspropyrgos arbeitete, zu sieben Todesfällen und zu schweren Verletzungen (schwere Verbrennungen, Amputationen usw.) im zweistelligen Bereich kam.

Die Kommunikationswege zwischen den VertreterInnen der Gewerkschaft und den Fabrikbossen bleiben weiterhin offen, aber keine Seite rührt sich. Der Fabrikbesitzer Manenis droht mit weiterer Arbeitslosigkeit, sollte der Streik anhalten. Alle Streikenden halten zusammen und sind entschlossen, den Streik solange fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt werden.

Die Streikenden erhalten willkommene und beachtliche Unterstützung von Einzelpersonen und vielen verschiedenen Gruppen – in Form von Besuchen, finanziellen Spenden und gespendeten Lebensmitteln. Im Angesicht der überwältigenden Unterstützung aus breiten Teilen der Gesellschaft, fühlen sich die Streikenden dazu verpflichtet, den Streik für all jene fortzusetzen, die sie unterstützen. Landesweit werden sie von vielen beobachtet. Das Ergebnis dieses Kampfes wird ein Testlauf für die ArbeiterInnen und die kapitalistischen Bosse überall im Land. Der Mangel an Unterstützung aus der eigenen Branche verleiht ihrem Anliegen Druck. Die „Schwester“-Fabrik in Volos ist dabei, die Kurzarbeiterpläne zu akzeptieren und die VertreterInnen der Gewerkschaft in der dortigen Fabrik versagen, wenn es darum geht, auf die Rufe der Menschen im Stahlwerk zu reagieren. Als die Streikenden dazu befragt wurden, ob sie neben der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz unter besseren Arbeitsbedingungen auch Pläne zur Aneignung der Fabrik hätten, antworteten sie, dass sie keine solche Intentionen verfolgten. Andere empfinden es als total unmöglich, hier eine Wiederholung der argentinischen Ereignisse zu vollziehen, da der großindustrielle Besitzer der Fabrik Teil eines Monopols ist, das nicht nur die Produktion sondern auch noch weitere wichtige Segmente die mit der Stahlbranche in Verbindung stehen (z. B. Bau und Logistik), miteinschließen. Continue reading Aspropyrgos, Attika: Der Streik der griechischen StahlarbeiterInnen geht weiter – eng poussiert von autoritären politischen Kräften

Griechenland: Verordnete Ruhe

Kein Geld, keine Müllabfuhr, keine Fähre – aber Lob vom IWF

“Es geht nicht mehr darum zu warten – auf einen Lichtblick, die Revolution, die atomare Apokalypse oder eine soziale Bewegung. Noch zu warten ist Wahnsinn. Die Katastrophe ist nicht das was kommt, sondern das was da ist. Wir befinden uns schon jetzt in der Untergangsbewegung einer Zivilisation. Das ist der Punkt, an dem man Partei ergreifen muss.” (Aus: Der kommende Aufstand, Unsichtbares Komitee)

Gleich die erste Meldung hatte es in sich. Ganz so, als wolle er die Aussage des “Unsichtbaren Komitees” unterstreichen, verkündete der für die Migration zuständige Minister Chrístos Papoutsís am Neujahrstag: “Die griechische Gesellschaft hat bei der Aufnahme illegaler Flüchtlinge ihre Grenze erreicht.” Der Bau eines knapp vier Meter hohen Zaunes entlang der mehr als 200 km langen Landesgrenze zur Türkei sei deshalb unumgänglich. Vorbild ist der Zaun zwischen den USA und Mexiko.

Nach Protesten von Flüchtlingsorganisationen sah sich Papoutsís kurz darauf gezwungen, etwas zurück zu rudern.

“Vorerst” solle der Zaun nur an einer 12 km langen “Schwachstelle” im Bereich der Ortschaft Orestiáda errichtet werden.

Es sei nicht geplant, ihn unter Strom zu setzen. Jedes Jahr sterben bei dem Versuch, die Festung Europa zu erreichen, viele Flüchtlinge am Grenzfluss Évros. 2011 wurden bisher drei Tote geborgen. Continue reading Griechenland: Verordnete Ruhe