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Athen: Berichterstattung von der Demo zur Verteidigung des Epavli Kouvelou Squats in Maroussi

kouvelou-squat-after-bombing-attack-576x1024Montag Morgen (9. November 2015) wurde um 5:30 Uhr das Epavli Kouvelou Squat von einer Bombe getroffen.

Das Ergebnis des möderischen Angriffs war, dass angrenzende Häuser und Geschäfte schwere materielle Schäden erlitten, während einiger Schaden am Eingang des Squats selbst verursacht wurde.

Was schockiert, ist nicht der durch den Angriff verursachte materielle Schaden, sondern die Tatsache, dasss die Täter die Sprengladung auf offener Straße platzierten und damit das Leben von NachbarInnen und PassantInnen außer acht ließen.

Der Angriff kam nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel; zudem war es nicht der erste gegen den Freiraum ( Brandanschlag am 14. September 2011 , und  Angriff der Goldenen Morgendämmerung am 1. August 2014). Er kam als Reaktion und Einschüchterungsversuch angesichts dynamischer Interventionen durch die BewohnerInnen des Hauses. Die Täter, die dem rechtsextremen Milieu entstammen, haben genau das Haus als Ziel gewählt und getroffen, weil sie diese Interventionen fürchten. Sie fürchten Solidarität mit Flüchtlingen und MigrantInnen, sie fürchten den Widerstand gegen staatliche und Memorandum- Politik, die Kämpfe gegen Unternehmer-Terrorismus und gegen Faschismus. Sie fürchten uns alle, die nicht den Interessen der Bosse dienen, sondern stattdessen mit Würde kämpfen und Selbstorganisation und Solidarität in den Mittelpunkt des Kampfes setzen.

Wir benachteiligen keine Menschen aufgrund von nationaler Herkunft, Rasse und Geschlecht, wir gehen nicht mit den Mächtigen, noch werden wir ihre Lakaien. Daher möchten wir den Neo-Nazi Killern versichern, dass ihre Angriffe uns nicht nur nicht terrorisieren, sondern uns bestätigen, dass unsere Aktionen in die richtige Richtung führen.

Weitere Fotos: Indymedia Athen

Am Montag Abend wurde zu einer Versammlung ab 18 Uhr im besetzten Raum aufgerufen. Ein PA System wurde aufgebaut und der oben stehende Text vorgelesen und auch in der Nachbarschaft verteilt. Um 19:30 begannen wir laut und lebendig durch das Viertel zu ziehen, anschließend bewegten wir uns ins Zentrum von Maroussi und beendeten die Demonstration danach wieder am Squat. Die gerufenen Parolen waren antifaschistisch, antistaatlich und in Solidarität mit Flüchtlingen / MigrantInnen und besetzten Häusern / selbstverwalteten Räumen. Ungefähr 250-300 GefährtInnen verschiedener Athener Stadtviertel nahmen an der Demonstration teil.

Wir stellen noch einmal klar, dass solche Angriffe uns nicht terrorisieren sondern unnachgiebiger werden lassen.

Unsere Kämpfe sind Dynamit, nicht nur in Maroussi sondern Überall
Wir errichten Dämme gegen Faschismus!

Epavli Kouvelou Squat
Dionysou & Solonos St., Maroussi

Quelle: epavli kouvelou

Athen: Starke Explosion am Kouvelou Squat in Maroussi

kouvelou-squatAm 9. November wurde das Epavli Kouvelou Squat in Maroussi (nördlicher Vorort von Athen) an seinem Außentor mit einem kräftigen Sprengsatz angegriffen. Es gab erhebliche Schäden an den angrenzenden Gebäuden. Das Gebiet ist gegenwärtig von den Bullen abgesperrt.

Unmittelbar darauf versammeln sich solidarische Menschen an der Dionysou-, Ecke Chatziantoniou Straße, um in der der Nähe des Squats Präsenz zu zeigen.

Das Feuer verbrennt uns nicht. Das Feuer brennt in uns.

Lang lebe die Anarchie

Das Epavli Kouvelou Squat liegt 5 Minuten Fußweg
von der Maroussi Metro Station entfernt;
Buslinie Α8 (Haltestelle IKA Amaroussiou)

England: Brandangriff auf Gericht von Yate in Gedenken an Mauricio Morales

BEKENNUNG – SOLIDARITÄT KENNT KEIN GESETZ

Am 22. Mai 2014 bombardierten wir das Gericht im Zentrum von Yate. 10 Campinggaskartuschen mit einer DIY-Napalmmischung + Zünder genügten zur Zerstörung der vorderen Fassade. Wir wählten die frühen Morgenstunden um jegliche Verletzungen zu vermeiden.

Der soziale Krieg schläft nie: jederzeit sind Unbeugsame irgendwo wach und wütend und greifen die Zumutungen des Regierungssystems, das uns als Rädchen will, an. Diese Nacht taten wir es.

Neue und größere Haftzentren; restriktive Gesetze, Verordnungen und „Antisozialverhalten“ – Gesetzgebung; legale Hilfe darauf reduziert, die Armen zu verleiten; Telefonleitungen zum Spionieren; verschiedene Schattierungen von Bullen, die sich in allen Schichten der Gesellschaft einnisten; Resozialisierungssysteme um Verurteilte wieder in die Welt der Lohnsklaverei und des Konsumismus einzugliedern; eine ganze Knast-Welt aus Betonstädten ausgerüstet mit Videoüberwachung, Biometrie und elektronischen Wanzen um ihren Reichtum und ihre soziale Ordnung zu beschützen…

Zur Ausführung dieser autoritären Disziplinierung des Individuums sind auch die Gerichte da. Als Erzwinger menschlichen Elends, wenden sie schamlos Gesetze an, die von den oberen Klassen, PolitikerInnen und GeschäftemacherInnen aufgestellt werden. Niedergeschrieben um Menschen zu unterwerfen, die meistens nach Mitteln zum Überleben suchen, während der Kapitalismus alle gegen alle aufhetzt.

Das Justizsystem versucht sich als der einzige Schutz gegen die Verzweiflung und Ungleichgewichte darzustellen, die genau so von der zivilisierten Gesellschaft verursacht werden.

Seine reale Funktion ist und war schon immer der Schutz und die Heiligsprechung des Besitzes und der Privilegien vor allem anderen; das Ansichreißen der Fähigkeiten freier Gemeinschaften und Individuen zur Autonomie, Vergeltung oder Versöhnung.

Das System ist nicht daran interessiert die grundsächlichen Ursachen (Armut, Entfremdung, Langeweile usw.) vieler „Verbrechen“ zu verändern, außer zum Schein, es verwaltet lediglich nur deren Verbreitung während es die Ausgebeuteten weiterhin in seinem Würgegriff behält.

Das wird umso deutlicher, wenn man sieht wie der Markt nun ein boomendes Geschäft aus der Niedriglohnarbeit der Gefangenen und der privaten Knastindustrie macht. Alles läuft rund solange die persönlichen Wohngegenden der Bosse und RichterInnen Schongebiete bleiben, frei von der Unzufriedenheit der Klassengesellschaft, die sie aufrechterhalten; ein Schongebiet, das wir beabsichtigen völlig aufzubrechen.

Im Herzen des „aufblühenden Europas“ gibt es eine breite Unterklasse von Arbeitslosen, Kriminellen und „Illegaler“ (und viele andere, die nun ganz was anderes als die IndustriearbeiterInnen des vergangenen Jahrhunderts sind), die vor allem durch den Sozialstaat, Migrationsüberwachung und natürlich durch das Justizsystem diszipliniert werden. Unsere Ära ist die Zeitarbeit, der Notwendigkeit eine flexible und gehorsame Ressource für die besitzende Klasse zu sein, der endlos Hirn-tötenden Dienstleistungsjobs mit einer hohen Fluktuation des unbefriedigten und entfremdeten Personals. Illegalität und Schwarzmarkt sind ein Rettungsanker für Millionen derer, die durch Entbehrungen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, der SozialhilfeempfängerInnen die immer stärker als „AbweichlerInnen“ oder „Kriminelle“ überwacht werden. Denn einmal eingesperrt (oder auf Arbeitslosenregelung) können wir unter Androhung weiterer Bestrafung zur Arbeit gezwungen, „produktiv“ gemacht werden und das unter Sklavereibedingungen, um so einen der Widersprüche des Kapitalismus zu lösen.

Doch noch müssen die Verwalter des industriellen Knastkomplexes bedenken, dass sie die gewünschte absolute Macht über die Widerspenstigen nicht haben. Privater Abschaum der Sodexo Corporation erfuhr das gerade vor zwei Monaten, als 50 und mehr Gefangene die Kontrolle eines Flügels der HMP Northumberland an sich rissen. Alle Arten von Wärter dieser höllischen Knastwelt zählen darauf, dass die Ausgebeuteten nicht bewusst rebellieren und reinen Tisch mit diesem, uns einengendem Kontrollsystem, machen.

Am 22. Mai und an jedem Tag unseres eigenen Lebens gelingt es uns, sie eines Besseren zu belehren.

Durch den Knall gingen etliche Scheiben kaputt und das Vordach des Gerichtsgebäudes wurde ebenfalls weggeblasen: alle können sehen die Macht ist nicht unantastbar. Es ist ein einfaches Beispiel unter vielen, dass die, die es wollen den Krieg auf die Straßen, in die Büros oder Wohnungen der Leute bringen können, die für die Verwaltung des Elends und Leidens unserer Selbst und unserer Lieben voll verantwortlich sind, die an diesen Orten erniedrigt und verurteilt werden. Und es endet nicht hier… Für ein absolutes Ende aller Knäste und nicht nur der materialisierten: sondern des gesamten an Ausgrenzung und Abrichtung, ob durch Überwachung, „freundliche“ Polizeipräsenz, verinnerlichte Moralität, Genderkonstrukte, Lohnsklaverei, Registrierung, soziale Klassen, Städte usw.

Wir wissen, dass es in diesen schrecklichen Zeiten, in denen wir leben, immer noch Individuen gibt, die dem Justizsystem als KämpferInnen voller Würde und ohne Selbstmitleid entgegentreten. Unsere Herzen sind mit ihnen. Speziell nennen wir jetzt Gabriel Pombo da Silva; viele Jahre isoliert wegen krimineller Revolten seit seiner Jugend, sind sie bis jetzt daran gescheitert seine Lebenslust auszuschalten. Nicola Gai und Alfredo Cospito sind mit hohen Strafen eingesperrt nachdem sie auf einen Boss der Atomindustrie geschossen haben, aber wie aus ihren Briefen und Knastkämpfen zu sehen ist, haben sie ihre sprühende Kraft nicht verloren. Babis Tsilianidis verharrt an der Seite einer der kämpferischen Gemeinschaften im Knast von Koridallos, mit so vielen weiteren AnarchistInnen, dass wir sie nicht aufzuzählen vermögen. Sie sabotieren die offiziellen und inoffiziellen Funktionen, die sie zu schwächen und erledigen versuchen. Und der Befreiungs-Krieger Marco Camenisch, immer klarsichtig, dessen jahrzehntelange Gefangenschaft von den Behörden endlos verlängert wird. Den übrigen AnarchistInnen, die der Befragung durch die Grand Jury in den USA widerstehen, Felicity Ryder und nun auch Mario Lopez, die in Mexiko im Untergrund leben, und den NO TAV Gefangenen, sowie Adriano Antonacci und Gianluca Iacovacci, denen aus den Hochsicherheitstrakten in Italien bald über Video-Link der Prozess gemacht wird; eure Verweigerung euch zu beugen ist inspirierend.

Mauricio Morales, in dieser Nacht lebst du wieder, ein wildes und freies Element, das in den Flammen tanzt.

Motivation unserer Aktion war der Anteil, den auch das Justizsystem an der Unterdrückung breiterer aufständischer Situationen hat, wenn sie Wurzeln fassen. Als im Sommer 2011 Riots wüteten, arbeiteten die Gerichte rund um die Uhr um gefangene Rebellen und andere Verdächtige scharf zu verurteilen. Wie wir wohl wissen, tun sie das, wenn gegen Kontrollen protestiert wird. Aber wir lassen uns durch die Chancen bald von Angesicht zu Angesicht vor den selbstgerechten Schnöseln in Perücken oder deren Knast-Handlangern zu stehen sicher nicht aufhalten, auch wenn die Umstände der Zusammentreffen ihnen mehr passt, als uns lieb ist. Die Repression wird nur weiteren Konflikt hervorrufen, sogar über Grenzen hinweg. Unsere Methoden werden bevorstehenden Aufgaben gerecht werden.

Der Aufbau starker Affinitäten unter uns selbst, eine wilde Leidenschaft für die Freiheit und die Verbreitung rebellischer Verhaltensweisen und Aktionen sind die Grundlagen unserer Praxis.

Das für alle die widerspenstig bleiben, komme was wolle und egal auf welcher Seite der Mauern. Mut, GenossInnen.

Lang lebe die Anarchie

Informelle Anarchistische Föderation – Gewissen und Wut

Erklärung zensiert von der pazifistischen-Justiz Indymedia UK

Üb. mc, Knast Bostadel

Griechenland: Revolutionärer Kampf erklärt sich verantwortlich für die Autobombe im Stadtzentrum Athens

Am frühen Morgen des Donnerstag, 10. April 2014 wurde nach zwei Warnanrufen bei den Medien vor der griechischen Nationalbank in der Amerikis Straße eine Autobombe mit 75kg Sprengstoff gezündet, die erheblichen Sachschaden in der Umgebung verursachte (niemand wurde verletzt).

15 Tage später erklärte sich die Stadtguerillagruppe Revolutionärer Kampf (Epanastikos Agonas) verantwortlich für den Bombenanschlag. Es folgen einige Auszüge aus dem langen und ausführlichen Kommuniqué, eine Übersetzung des kompletten Textes wird folgen.

Wie einige von euch vielleicht noch wissen, bekannten sich vor vier Jahren, im April 2010, drei AnarchistInnen als Mitglieder der Gruppe: Nikos Maziotis und Pola Roupa, die sich seit dem Sommer 2012 im Untergrund befinden (und für welche die Regierung vor kurzem ein immens hohes Kopfgeld ausgesetzt hat) und Kostas Gournas, der gegenwärtig in Koridallos gefangen gehalten wird.

Bekennerschreiben der Organisation Revolutionärer Kampf [25.04.2014]

Am 10. April 2014 führte der Revolutionäre Kampf einen Bombenanschlag auf das Aufsichtsdirektorat der griechischen Nationalbank in der Amerikis Straße in Athen aus, einem Gebäude, in dem auch der in Griechenland ansässige Vertreter des IWF, Wes McGrew, untergebracht ist. Obwohl die Explosion die Bank von Griechenland zum Ziel hatte, wurde auch der Hauptsitz der Piräus Bank, die sich genau gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet, beschädigt, was den Anschlag zu einem noch größeren Erfolg machte. Die Piräus Bank hat sich nämlich nach der Übernahme der ATE-Bank zu einer der größeren Institutionen des griechischen Bankensystems entwickelt, hat von der räuberischen Politik der Memoranden gegen das griechische Volk in den letzten Jahren profitiert und ist einer der finanziellen Faktoren, die für das Elend der Bevölkerung verantwortlich sind.

Der Angriff wurde mit einer Autobombe durchgeführt, die 75kg ANFO-Sprengstoff enthielt. Genau vier Jahre nach dem harten Vorgehen gegen die Organisation des Revolutionären Kampfes, vier Jahre, im Laufe derer der Staat wie auch viele Gegner des bewaffneten Kampfes über die “erfolgreiche Vernichtung” der Organisation Hurra schrien, erfolgte dieser Anschlag, um sie zu widerlegen. Der Bombenangriff gegen die Bank Griechenlands ist dem anarchistischen Genossen Lambros Foundas gewidmet, einem Mitglied des Revolutionären Kampfes, der bei einem bewaffneten Zusammenstoß mit Polizeibeamten am 10. Mai 2010 getötet wurde, als er sich in einer vorbereitenden Aktion der Organisation befand. Der Genosse verlor sein Leben bei dem Versuch, ein für eine Aktion des Revolutionären Kampfes zu verwendendes Auto zu enteignen, im strategischen Kontext der Organisation zu jener Zeit — einer Zeit, als die Wirtschaftskrise ihren Anfang nahm. Diese Strategie sah vor, Schläge und Sabotageakte gegen Strukturen, Institutionen und Personen auszuführen, die in dem historisch gesehen größten Angriff gegen die Bevölkerung eine zentrale Rolle spielten, der mit der Unterzeichnung des ersten Memorandums im Mai 2010 gestartet wurde. Lambros Foundas kämpfte und gab sein Leben dafür, dass die gegenwärtige Junta der wirtschaftlichen und politischen Eliten — die Junta der IWF/EZB/EU-Troika — nicht durchkommen würde. Er kämpfte und gab sein Leben, damit die gegenwärtige Junta des Staates und des Kapitals nicht durchkommen würde. Damit der neue Totalitarismus, der sich unter dem Vorwand der globalen Finanzkrise über den ganzen Planeten ausgebreitet hat, nicht durchkommen würde. Lambros Foundas gab sein Leben im Kampf dafür, aus der Krise eine Gelegenheit für die soziale Revolution zu machen. Der Bombenanschlag auf die Nationalbank Griechenlands ist gewissermaßen die Fortführung dieser Strategie, zu welcher auch die Angriffe auf Citibank, Eurobank und die Athener Börse gehörten.

Daher, zu Ehren unseres Genossen, trägt die Aktion gegen die Bank von Griechenland die Signatur Kommando Lambros Foundas. Außerdem ist die beste Ehrerbietung für einen Genossen, der sein Leben im Kampf gegeben hat, genau den Kampf fortzuführen, in welchem er gefallen ist. Und dieser Kampf war nie auf etwas anderes ausgerichtet und wird nie auf etwas anderes ausgerichtet sein als den Sturz des Kapitalismus und des Staates — auf die soziale Revolution.

Ein Schlag als Antwort auf Griechenlands Rückkehr auf die Märkte

Wie alle herausgefunden haben — aus Regierung, Parteien, griechischen und internationalen Medien — wählten wir für unseren Angriff den 10. April, denn dieses Datum kennzeichnet die Rückkehr des griechischen Staates auf die internationalen Finanzmärkte auf der Suche nach dem ersten langfristigen Kredit nach vier Jahren. Am nächsten Tag, dem 11. April, wurde das Oberhaupt des mächtigsten europäischen Staates, Protagonistin der Erzwingung einer extremen neoliberalen Politik und des Sparkurses in ganz Europa, zugleich eine der idealsten VertreterInnen der Interessen der europäischen Wirtschaftseliten, die superterroristische deutsche Kanzlerin Angela Merkel in Athen erwartet, um diesen “griechischen Erfolg” politisch und wirtschaftlich zu kapitalisieren. (…)

Die “Rettung des Landes” bezieht sich auf das Großkapital, die transnationale herrschende Klasse und die mächtigen Kreditgeber des Landes. Sie bezieht sich auf die Strukturen und Institutionen des globalisierten Kapitalismus. Sie ist an die Staaten geknüpft, an das politische Personal in Griechenland und Europa; an alle möglichen politischen Lakaien des Establishments, die das Regime unter allen Umständen unterstützen. Sie bezieht sich auf eine niederträchtige Minderheit der griechischen Gesellschaft.

Diejenigen, die von dieser “Rettung” nicht betroffen sind — stattdessen sind sie es, die mit ihrem eigenen Blut bezahlt haben und noch bezahlen, um das System aus der Krise zu retten — sind die überwältigende Mehrheit der Menschen. Die 5 Millionen Menschen, die in Armut leben. Die 2,5 Millionen Menschen, die in absoluter Not leben. Die 700.000 armen Kinder, die noch nicht mal das Allernötigste haben, die unterernährt sind, die frieren, die aus Schwäche in Ohnmacht fallen und für einen Teller Suppe in einer Institution landen. Diejenigen, die krank werden, die verrückt werden. Diejenigen, die wegen Schulden gegenüber Banken und Staat ihr Zuhause verlieren, die ohne Strom leben, denen zum Überleben das Nötigste fehlt. Die 4000 Menschen, die Selbstmord begangen haben, weil sie finanziell ruiniert waren. Die Tausende von Obdachlosen, diejenigen, die auf Suppenküchen angewiesen sind, die in Müllcontainern nach etwas Essbarem wühlen, die am Rande langsam sterben. Alle diese Verelendeten, die finanziell und sozial bankrott gegangen sind und mit ihrem Leben und dem Leben ihrer Kinder für die “Rettung des Landes” bezahlen. All diese Menschen haben erkannt, was es bedeutet, wenn dein Leben bankrott geht, was es heißt, wenn dein Leben nichts mehr wert ist. Sie haben erkannt, dass die “Abwendung des griechischen Staatsbankrotts” Krieg gegen die Gesellschaft, soziale Euthanasie bedeutet. (…)

Die soziale Revolution kann nicht auf eine unbestimmte Zukunft verschoben werden, auch kann sie sich nicht auf eine unklar definierte Projektierung beschränken. Sie verlangt kontinuierliche revolutionäre Aktion in der Gegenwart und schließt die Organisierung und Bildung einer wegweisenden revolutionären Bewegung ein, welche ihre strategischen Schritte ausarbeitet und definiert und mit der zentralisierten Politik des Establishments kollidiert. Sie beinhaltet den politischen Prozess und Willen, bestimmte revolutionäre Vorschläge in die Tat umzusetzen.

Unter den gegenwärtigen Umständen könnte eine revolutionäre Plattform folgendermaßen zusammengefasst werden:

– Unilaterale Beendigung der griechischen Schuldenzahlungen.
– Austritt aus der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWU) und der Europäischen Union (EU).
– Enteignung der Vermögenswerte von Kapital, Großunternehmen, multinationalen Konzernen und allen beweglichen und unbeweglichen Eigentums der Kapitalisten.
– Zerschlagung des Bankensystems, Löschung aller Bankschulden, Rückgabe allen von Banken beschlagnahmten Kleinbesitzes, Sozialisierung der Bankvermögen.
– Enteignung von Staatseigentum und Versorgungsunternehmen; Enteignung von Kircheneigentum.
Sozialisierung der Produktionsmittel, Industrie, Häfen, Verkehrsmittel, Telekommunikation, Versorgung, Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen und des Transports; die Arbeitenden organisieren sich selbst.
– Abschaffung des Staates und des bürgerlichen Parlaments von BerufspolitikerInnen. Diese werden durch ein konföderales System von Volksversammlungen und Räten der Arbeitenden ersetzt. Deren Koordinierung, Kommunikation sowie Entscheidungsfindung und -umsetzung erfolgt durch gewählte und direkt absetzbare Delegierte. Auf nationaler Ebene wird es anstelle des alten repräsentativen bürgerlichen Parlaments eine oberste Konföderale Volksversammlung geben, deren Mitglieder autorisierte Mitglieder-Delegierte sind, die von den lokalen Volksversammlungen und Arbeitendenräten gewählt und unmittelbar absetzbar sind.
– Abschaffung  der Polizei und der Armee und deren Ersetzung durch eine bewaffnete Volksmiliz, nicht eine aus Söldnern.

Eine Diskussion und Übereinkunft bezüglich einer revolutionären Plattform ist eine Grundvoraussetzung für das Erschaffen einer revolutionären antikapitalistischen Bewegung, und als Revolutionärer Kampf wünschen wir uns den Beginn eines produktiven Dialogs in dieser Sache. Es ist notwendig, dass eine Revolution nationale Grenzen überwindet. Es ist unrealistisch, zu meinen, dass eine Revolution lebensfähig ist, wenn sie innerhalb von nationalen Grenzen eines kleinen Landes wie Griechenland verbleibt. Nichtsdestotrotz lasst uns hier einen Anfang machen, in Griechenland, für die Zerstörung der Eurozone und der Europäischen Union, für die Abschaffung von Kapitalismus und Staat. Lasst uns den bewaffneten proletarischen Gegenangriff in die Tat umsetzen. Lasst uns hier, in Griechenland, einen Anfang machen, für eine internationale soziale Revolution.

LANG LEBE DIE SOZIALE REVOLUTION
FÜR LIBERTÄREN KOMMUNISMUS – FÜR ANARCHIE
FREIHEIT FÜR DIE POLITISCHEN GEFANGENEN

Kommando Lambros Foundas
REVOLUTIONÄRER KAMPF

Santiago, Chile: Bekennung zum Angriffversuch auf die Präfektur von Santiago Ost und das 18° Kommissariat von Ñuñoa

Wenn einE Compas fällt, können wir nicht gleichgültig bleiben, wegschauen, bloß lesen und unseren kleinen Beitrag in Debatten und Diskussionen leisten. Unsere Tränen für die im Krieg gefallenen Compas werden zur Lava, die aus unseren Körpern fließt und zum inneren Feuer wird, das die Flamme entzündet um in jeder Aktion gegen unseren Feind und die Bastarde, die ihn verteidigen, alles zu geben.

Wir sind voller Stolz weil wir einige Minuten vor Mitternacht unter ihren Nasen ihre Mauern überwanden, um dann in Aktion zu treten, als alle feierten (auch die „RevolutionärInnen“). Sie vergaßen, dass es gefangene, angeklagte und getötete Compas gibt, die ihr Leben gegeben haben und so wurden diese Worte zu konkreten Aktionen gegen die Moral, den Komfort und das Leben des Feindes.

Als FreundInnen des Schwarzpulvers ist die Demoralisierung der Ordnungskräfte unser Ziel und ihnen das Gefühl der Verletzlichkeit zu geben. So wollen wir immer mehr furchtlose Individuen zu ermutigen, gegen die BeschützerInnen der sozialen Ordnung und des sozialen Friedens zu tun, was sie wollen. Obwohl das nicht immer endgültiges Ziel sein kann. Aber wir wissen um die bewaffneten Armeen des wahren Feindes, führten deshalb eine doppelte und qualitativ hochwertige Aktion durch. Einerseits indem wir diese gehorsame Welt leiden und sterben lassen. Andererseits indem wir gegen Ingenieure, WissenschaftlerInnen, UnternehmerInnen und Geschäftsleute vorgehen, die Projekte finanzieren, verwalten und schaffen, die diese Welt immer künstlicher machen und diesem abscheulichen Gesindel eine anscheinend immer grössere Freiheit und Vitalität verleiht.

In dieser unserer 4. Erklärung (1. Stawa-Büro in La Florida; 2. Gericht von Puento Alto; 3. Kaserne in Las Vizcachas) sind wir sowohl stolz als auch enttäuscht, da unser Zeitzünder voll funktionstüchtig war, aber wegen einer Unsicherheit bei der Aktivierung des elektrischen Teils durchtrennten wir den Draht, der den Kreislauf schloss. Um zwischen dem Betreten und Verlassen des Ortes unentdeckt zu bleiben, hatten wir 30 Sekunden zur Verfügung. So konnten wir logischerweise den Fehler nicht beheben. Wir entfernten uns in der Hoffnung das Glück sei auf unserer Seite, aber diesmal hatten sie Glück. Denn wäre alles nach Plan verlaufen, hätten wir die, wie immer unaufmerksamen und verwirrten Bastarde auf der anderen Seite der Türe getötet oder verletzt und grossen Sachschaden angerichtet. Unser Topf enthielt 3kg gepresstes Schwarzpulver, 250gr TNT, 3 Gaskartuschen, Zünder und ½kg Schraubenmuttern. Dazu wären auch die Splitter des Topfes gekommen. Es war ein guter Plan: alles oder nichts.

Die körperlichen und materiellen Ziele wurden nicht erreicht, die psychologischen sehr wohl. Nun lächeln wir, weil wir einen maximalen Alarm in allen Polizeikasernen verursachten, der bis zum 10. Januar dauerte und ihnen klar machte, dass wir zu allem bereit sind. Dass wohl sein mag, dass wir in den Anfängen stecken, aber auch, dass uns unsere Wut reifen lässt auf diesem Wege des Kampfes um Freiheit und Autonomie.

Wir widmen diese Aktion Pelao Angry [Spitzname für Sebastián Oversluij zusammengesetzt aus „Glatzkopf“ und der Stadtguerillagruppe „The Angry Brigade“], denn wir verstehen und teilen den Mut des Compa, in einer freien und wilden Welt leben zu wollen. Hoffentlich wirst du früher oder später gerächt…

Kraft für Mónica Caballero und Francisco Solar.
Kraft allen gefangenen und angeklagten Compas der Welt.

Nach der Ruhe der Sturm…

FreundInnen des Schwarzpulvers

Üb. mc, Lenzburg

Indonesien: Bombenanschlag gegen Bankautomaten in Malang, Ost-Java

Phönix Projekt #10

Ihr könnt Wölfe nicht ins Gefängnis sperren. Ihr könnt nur den Körper ins Gefängnis sperren, doch nicht den Geist der Befreiung und den Willen, weiterhin alle Feinde anzugreifen. Ihr könnt einen Kämpfer ausschalten, doch sein Geist wird weiter lebendig sein und bis an die entferntesten Orte dringen, wo ihr euch sicher fühlt. Ihr habt einen ewigen Feind, der niemals einen Schritt zurück machen wird, auch wenn wir Genossinnen und Genossen verloren haben. Wir, die nihilistischen Anarchistinnen und Anarchisten werden niemals aufhören, euch zu schlagen, bis ihr Asche seid. Wir sind der Gegenpol zu eurem miserablen Verständnis dessen, was Anarchie und Chaos für uns ist. Und ja, wir sind Terroristinnen und Terroristen, die seit Hunderten von Jahren für Freiheit kämpften, mit Fäusten, Steinen, Molotows, Brandsätzen und natürlich mit Bomben.

Und wir haben dies nun gegen euch angewendet. Gegen eins eurer allerliebsten Instrumente: Banken. Wir jagten eine eurer Geldmaschinen mit unserer kleinen explosiven Kreation in die Luft. Wir machten die Bombe mit unseren begrenzten Kenntnissen, die wir darüber aus vielen verschiedenen Quellen gewannen. Ihr und eure folgsame Bürgerschaft sollt wissen, dass wir niemals zulassen werden, dass unsere Begrenzungen unser Verlangen zügeln, unsere Wut kontinuierlich gegen euch alle zu richten. Wir machten die Bombe aus einer kleinen Menge Schwarzpulver und mischten es mit einigen Eisenstücken aus Nägeln, um die Kraft zu verstärken. Und es hat erfolgreich eines eurer unterstützenden Instrumente zerstört und lahmgelegt.

Doch ist unsere Wut nicht der einzige Grund für unsere Aktion. Durch unsere Aktion möchten wir unsere geliebten Compañer@s Monica und Francisco grüßen, die vor kurzem in Spanien verhaftet wurden und beschuldigt werden, hinter Aktionen zu stecken, die von einer FAI-Zelle durchgeführt wurden [Bemerkung: eigentlich erklärte sich das Insurrektionalistische Kommando Mateo Morral zu den Aktionen]. Unsere Brüder und Schwestern der Verschwörung der Zellen des Feuers, die in Griechenland eingesperrt sind, Marco Camenisch und Gabriel Pombo da Silva, Alfredo Cospito und Nicola Gai, Andreas Tasvdaridis und Spyros Mandylas, die Anarchisten des doppelten Bankraubs von Kozani, Fredy-Marcelo-Juan, John Bowden und Alfonso Alvian und Hermez Gonzales, die vor kurzem nach dem Versuch verhaftet wurden, sich zurückzuholen, was die Feinde in Chile von unserem Leben stehlen, und natürlich alle anarchistischen Gefangenen in der ganzen Welt, die wir nicht alle einzeln erwähnen können, aber in unserem Herzen sind.

Doch am allermeisten hat es uns im Herzen getroffen, als wir von einem Genossen erfuhren, der in der Schlacht gegen den Feind in Chile gefallen ist. Sebastian Oversluij Seguel.

Mit Stolz haben wir deinen Namen gesungen, während wir am frühen Donnerstagmorgen des 9. Januar in Malang, Ost-Java, das Paket in die Geldmaschine legten. Dir, Bruder, widmeten wir die Aktion, und gaben der sie ausführende Zelle deinen Namen. Für uns bist du lebendig, neben uns, in jedem unserer Schritte und jedem Atemzug, der uns in diesem Krieg aufrechterhält. Dieser Bombenangriff gegen das Eigentum des Feindes ist unsere Art, deiner als eines Tapferen zu gedenken.

Bis die Gesellschaft zusammenbricht,
Bis zu Chaos und Anarchie

Sebastian O. Seguel Zelle
Internationale Verschwörung für Rache
Informelle Anarchistische Föderation

Athen: Bombenangriff auf die Büros von Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung/GM)

Bekennerschreiben zu der Bombe, die vor dem lokalen Hauptsitz der nationalistischen Partei in Aspropyrgos in den frühen Stunden des 4. Dezembers 2012 explodierte:

Die Antifaschistische Front / Informelle Anarchistische Föderation (Antifascist Front / Informal Anarchist Federation – FAI) übernimmt die Verantwortung für das Deponieren eines selbstgebauten Sprengkörpers vor den regionalen Büros der Chrissi Avgi (GM) im Vorort Aspropyrgos, am 17. km der Autobahn, die von Athen nach Korinth führt. Die besonderen Charakteristika der Örtlichkeit (es ist ein Gebiet mit fast keinem Verkehr – vor allem in den Abendstunden) gaben uns den Vorteil, den Sprengkörper ohne einen vorherigen Warnruf detonieren zu lassen – was die Cops vielleicht auch dazu veranlasst hätte, das Zündwerk, das wir genutzt habe, zu deaktivieren, um die Büros ihrer Kollaborateure und Freunde – die Schergen von GM – zu schützen.

Außerdem haben die GenossInnen, die den Sprengkörper gelegt haben, das Gebiet im Umkreis vor dem Angriff ausgekundschaftet, damit keine PassantInnen zu Schaden kommen würden. Es war nicht unsere Intention, Schaden am Etikettenladen im Erdgeschoss zu hinterlassen, da unser Ziel ausschließlich die Büros der GM im ersten Stock waren. Aber wir müssen klar sagen, dass jene, die tolerieren, im selben Haus wie die Faschos untergebracht zu sein, verantwortlich dafür sind, dass das Problem an ihre Hausschwelle gebracht wird. Demzufolge, sollten sie ihre Neonazi-Nachbarn nach einer Kompensation fragen.

Unsere Wahl für den Schlag fiel auf die Büros der GM, weil wir glauben, dass – wenn es um Faschos geht – zuerst gehandelt und nicht auf sie gewartet werden muss, um den ersten Schritt zu machen. Wir werden nicht solange rumlungern und nichts tun, während die Schlange schlüpft. Wir lehnen es ab, die Passivität der öffentlichen Anprangerung sowie die Rolle des ewigen Opfers zu akzeptieren, das den Mut zur offenen Konfrontation mit den Faschos nicht aufbringen kann. Wir verabscheuen die humanitäre Heuchelei und die berufliche Ehrbarkeit von PolitkerInnen und JournalistInnen, die GM dämonisieren, um die Demokratie der Demagogie zu segnen. Wir werden wütend mit jedem konstitutionellen Aufruf der Rechtmäßigkeit sowie jeder lächerlichen Bitte, dass »GM verboten werden soll.« Continue reading Athen: Bombenangriff auf die Büros von Chrissi Avgi (Goldene Morgendämmerung/GM)