Tag Archives: Deportationsdrohung

Griechenland: Die meisten Migranten im Zusammenhang mit dem Verfahren zum Amygdaleza Aufstand wurden aus dem Gefängnis entlassen

Zu Neujahr wurden 24 von 25 Migranten, die in U-Haft festgehalten wurden, endlich entlassen. Sie zählten zu den Angeklagten im Verfahren zum Amygdaleza Aufstand, die vom Gericht unisono in allen Anklagepunkte im Zusammenhang mit der Rebellion im Internierungslager Amygdaleza im August 2013 freigesprochen wurden. Nachdem der repressive Apparat hin- und hergeschwafelt hatte, entschied ein Superhirn, dass es nicht länger notwendig sei, die Haft dieser Leute zu verlängern. Eine Ausnahme stellt ein Migrant dar, der anscheinend aufgrund eines früheren Verfahrens noch immer im Koridallos Männergefängnis eingekerkert ist. Der Rest von ihnen ist jetzt „frei“. Trotzdem einige Migranten Asyl beantragten und ihr Antrag genehmigt wurde, bekamen die meisten von ihnen ein Dokument, das von ihnen die freiwillige Ausreise (Abschiebung) innerhalb von 30 Tagen aus dem Land verlangt.

Alles geht weiter
Keine Internierungslager, niemals und nirgendwo

No Lager Assembly
Athen, 7. Januar 2015

Patras: Nachricht von einer Gruppe ImmigrantInnen

10. November 2012

Wir sind eine Gruppe von ImmigrantInnen, illegale, die es schafften, den Festnahmen während der Operation „Xenios Zeus“, die am 1. Oktober in Patras stattfand, zu entgehen. Während dieser Operation wurden viele unserer FreundInnen festgenommen und werden nun ohne jegliche Gründe in den Internierungslagern (Gefängnissen) festgehalten. Der Grund, warum wir diese Worte schreiben, ist unser Wunsch, dass unsere Nachricht JedEn, der/die in Griechenland lebt erreichen wird, um bestimmte Dinge klarzustellen, denn der Staat formt ein sehr verzerrtes Bild von uns.

Die meisten Menschen, auf die die Operation „Xenios Zeus“ abzielt, sind Teil der griechischen Gesellschaft und leben seit 2008 in diesem Land. Das heißt, sie waren schon vor der Krise hier.

Wir bitten den griechischen Staat und die Polizei darum, uns zu erlauben, den Müll aus den Abfalleimern in Frieden zu essen, anstatt uns in Internierungslagern einzusperren.

Wir bitten, um die Solidarität aller, damit wir „Xenios Zeus“ ein Ende bereiten können, um die Befreiung unserer FreundInnen, die in den Lagern festgehalten werden fordern zu können.

Der Besen ist etwas, das erfunden wurde, um den Müll wegzukehren und nicht Menschen und wir sind uns sicher, dass die Menschen in diesem Land nicht darüber glücklich sind, wenn andere Menschen wie Müll behandelt werden.

Geld wird dafür ausgegeben, ImmigrantInnen in Lagern zusammen zu treiben, dabei könnten sie uns Dokumente geben, damit wir uns selbst entscheiden können, ob wir bleiben oder in andere Länder migrieren, dasselbe, was GriechInnen jetzt wegen der Krise machen.

Wir bedanken uns für die Zeit, die ihr euch genommen habt.

Quelle

„Xenios Zeus“: Der Name, den der Staat euphemistisch den laufenden Polizeioperationen, die auf ImmigrantInnen/Flüchtlinge abzielen, zu Propagandazwecken gab. Der Mythologie zufolge, war Zeus der Schutzgott der Gastfreundschaft und jegliche Art von Fehlverhalten gegenüber Unbekannten, Reisenden, ImmigrantInnen war eine schwere Straftat.

„Besen (skupa)“: Massive Kehroperation der Polizei.