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Montreuil, Frankreich: Angriff auf Gefängnisarchitekt in Solidarität mit Monica und Francisco

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In der Nacht vom 8. auf den 9. März 2016 haben wir unter Einsatz von Müllcontainern und Brandbeschleuniger die Fassade des Architekturbüros Archi 5 in der rue Voltaire in der Innenstadt von Montreuil-sous-Bois angezündet.

Archi 5 prahlt auf seiner Seite außer mit normalen Bauvorhaben mit einer Liste von folgenden umgesetzten oder vorgesehenen makabren Projekten:

die Haftanstalten von Bourg en Bresse, Draguignan, Mont de Marsan, Rennes, die Gefängnisse von Condé-sur-Sarthe und Vendin le Veil, das Gerichtspolizeizentrum von Cergy-Pontoise, das Kommissariat von Clichy-sous-Bois, das Zivilgericht von Chartres und die Haftanstalt von französisch-Polynesien in Tahiti.

Wir widmen diese Aktion allen Menschen, die für Freiheit und gegen jegliche Autorität kämpfen, insbesondere den anarchistischen GenossInnen Monica Caballero und Francisco Solar, die sich in den Klauen des spanischen Staates befinden und obwohl sie harte Gefängnisstrafen erwarten kein Wort von dem verleugnen, was sie denken und sind.

Feuer den Knästen. Feuer denen, die sie bauen

Üb. aus dem Italienischen von mc, Knast Salez, CH

Wien: Antiknasttage 2014

Kein Häfn für niemand!

Aufruf zu den Anti-Knast-Tagen in Wien von 7. – 9. 11. 2014

Knast heißt in Österreich Häfn, gemeint ist jedoch immer das eine: Gefängnis, Gitter, hohe Mauern, Stacheldraht, dahinter Menschen, die weggesperrt werden. Zum Schutz der Gesellschaft, als Strafe, zur Abschreckung, aus Rache, weil sie keinen Aufenthaltsstatus innerhalb der Festung Europa haben usw. – Gründe fürs Gefängnis kennt der Rechtsstaat viele. In demokratischen Zeiten sind diese Gründe „human“, soll doch der Strafvollzug „menschlich“ sein, das geringere Übel in Zeiten der größtmöglichen Freiheit im Kapitalismus, dem angeblich besten, weil nicht totzukriegenden System.

An den Knästen dieser Welt manifestiert sich der Glaube an eine Freiheit, die angeblich diejenigen haben, die draußen sind – jenseits der Mauern und Gitter. Dieser Glaube ist trügerisch, denn wir glauben nicht an (die) Freiheit in der kapitalistischen Verwertungsgesellschaft, an die Reformierung der Warenlogik und der Gesellschaft des Spektakels und wir haben keine Hoffnung, innerhalb dieses Systems zu einer besseren, zu einer anderen Welt zu finden. Freiräume, Kuschelecken, Nischen, in denen wir uns unüberwacht, fern von der Kontrolle und Macht der Herrschenden bewegen können, existieren – wenn dann – nur in unseren Köpfen und da auch nur gerne zum Zweck des Selbstbetrugs, um es irgendwie in diesem System aushalten zu können.

Wir sparen uns an dieser Stelle mannigfaltige Argumente gegen den Knast – die meisten sind ohnehin bekannt oder nachzulesen (z.B. Stein für Stein. Kämpfen gegen das Gefängnis und seine Welt). Vielmehr wollen wir unsere eigenen Beweggründe darlegen, warum für uns der Kampf gegen die Knäste nicht zu denken ist ohne einen Kampf gegen das staatliche Konstrukt, in dem wir gezwungen sind zu leben.

Vielleicht ist ein Gefängnis die totalitärste Institution der demokratischen Gesellschaft, der Diktatur der wenigen ParlamentarierInnen über alle anderen Menschen, denen in heuchlerischer Weise gewährt wird gelegentlich zwischen Pest und Cholera zu wählen. Im Gefängnis bekommt der Mensch das Ausgegrenzt sein, das Nicht-Dazu-Gehören-Dürfen durch die physische Präsenz der permanenten Überwachung wortwörtlich am eigenen Leib zu spüren. Sämtliche Kontakte zur Außenwelt werden reguliert – das Gefängnis bestimmt, wann, wie, was gegessen, geschlafen, gearbeitet, geduscht oder Sport betrieben werden darf. Dinge, die die meisten von uns außerhalb von Gefängnismauern zumindest teilweise selbstbestimmt entscheiden können. Doch auch andere Institutionen wie Kasernen, Krankenhäuser, Psychiatrien oder Schulen führen uns vor Augen, dass wir uns nicht selbst gehören und sowohl unsere Körper als auch unsere Gedanken überwacht, normiert und im Geiste der Staatsmacht erzogen werden müssen. Von der Wiege bis zur Bahre werden wir von der stumpfsinnigen Bürokratie verwaltet, eingeordnet, zu braven BürgerInnen des Systems gemacht – aufbegehren und die eigene Meinung sagen inklusive. Selbst wenn in Schulen engagierte LehrerInnen Kindern Mut machen, das System in Frage zu stellen oder nette SozialarbeiterInnen Jugendliche Räume bieten, in denen sie nichts leisten müssen und einfach nur sein dürfen, so sind es auch genau diese Rollen, die das System stützen und stabilisieren. Ebenso wie Parteien, Religionen, die heilige Kuh Arbeit oder andere Zwänge und Normvorstellungen.

Die Schere im Kopf wirkt so oder so: Wir wachsen auf mit dem Wissen, was erlaubt und was verboten ist. Wo wir anecken können/dürfen und wann wir besser unseren Mund halten. Die Foucaultsche Disziplinargesellschaft* hat gewonnen, wenn die Herrschenden über uns nicht mehr (so stark) benötigt werden, um uns einzuschränken, weil wir es bereits selber tun – in unseren Träumen, Aktionen und in unseren täglichen Handlungen. Wir passen unser Leben an das Zeitalter der Überwachung und Kontrolle an, stellen Routine und Alltag gar nicht mehr in Frage, empfinden Kameras an allen Orten der Öffentlichkeit weder als Störung noch als Anstoß, zu sehr haben wir uns an deren Anblick gewöhnt.

Wir sind nicht frei. Weder drinnen im Knast, noch draußen außerhalb der Mauern. Die Gitterstäbe sind vielleicht in der Zelle gegenwärtiger als auf der Straße, im Park oder im Supermarkt – zu stören scheinen sie zumindest „draußen“ nur wenige, ja, viele sehen sie nicht einmal. Wenn zum Beispiel zum hundertsten Mal der Begriff der „politischen Gefangenen“ zelebriert wird, um alle anderen davon auszuschließen, die aus Gründen wie Hunger, Armut, Krankheit oder schlichtweg Verzweiflung hinter Gitter sitzen, dann scheint es, als ob hier willkürlich Grenzen gezogen werden zwischen dem Elend der einen und dem der anderen. Wir lehnen den Begriff der „politischen Gefangenen“ ab, weil wir Knäste – neben der Polizei, Gesetzen, Zucht und Ordnung – als ein Unterdrückungswerkzeug von vielen sehen, das wir aktiv bekämpfen wollen. Wer warum im Knast sitzt, interessiert uns wenig bei dem Wunsch nach der Abschaffung der Institution Gefängnis und der Gesellschaft, die es benötigt.

Die diesjährigen Antiknasttage finden in Wien statt, einer Stadt, die aktuell vier (große) Häfn mitten in der Stadt bzw. an deren Rändern vorzuweisen hat. Der Kampf gegen die Knäste ist hier ein kleiner, wenn auch stetiger. Nicht viele haben Interesse daran und nicht viele scheint das Leben im Kapitalismus sonderlich zu stören – kein Wunder, zum Fressen haben alle (noch) genug und im postfaschistischen Österreich steht das antifaschistische Engagement nach wie vor ganz oben auf der Liste der linksradikalen Politiken. Da wird gern Knast für Nazis, härtere Strafen und ein präziseres Durchgreifen der Polizei gegen die politischen FeindInnen gefordert und im nächsten Atemzug gegen Repression gewettert. Ein Gedankengang, der verständlich ist, wenn man sich wohl oder übel zur demokratischen Gesellschaftsordnung mit ihren Werten bekennt oder die Logik der Staatsmacht nur zum Teil in Frage stellt. Themen wie die geplante Reformierung des Jugendstrafvollzugs, Knast-Neubauprojekte, die Einführung „moderner“ Bestrafungssysteme wie die Fussfessel oder permanente Berichte über Selbstmord, Misshandlungen, Übergriffe oder Verwahrlosungen innerhalb von (österreichischen) Gefängnismauern werden nur von wenigen aufgegriffen oder thematisiert.

Wir laden nach Wien ein, um gemeinsam über eine Welt ohne Mauern, Gittern und Grenzen nachzudenken, zu diskutieren und Wege zu finden, wie diese Welt, die wir so sehr ablehnen, zu bekämpfen ist. Wir wollen uns zwei Tage lang über diverse Projekte, aktuelle Gefangene, Repression, Knastkämpfe und unterschiedliche Anti-Knast-Zugänge austauschen, vernetzen und informieren. Wir möchten alle ermutigen, sich auf die ein oder andere Art zu beteiligen – auch wenn inhaltlich unterschiedliche Positionen zum Kampf gegen das Gefängnis vorhanden sind. Sind es doch vielleicht gerad die kontroversiellen Diskussionen, die unsere (selbstreflexive) Kritik anregen und dazu führen unsere Analysen und Schlußfolgerungen zu schärfen.

Wir wünschen und freuen uns daher über eine aktive und rege Beteiligung von interessierten Menschen – egal ob innerhalb oder außerhalb von Knästen.

Gegen alle Formen der Kontrolle, der Einsperrung und der Autorität!

Wien, September 2014

Infos, Programm, Möglichkeiten zur Beteiligung, Ideen für Workshops oder Pennplätze – get in contact with us: antiknasttage2014.noblogs.org

* Viele Bücher wurden über Knäste verfasst, Michel Foucault schrieb eines davon. In „Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses“ analysiert er die Entwicklung der Bestrafungsstrukturen bis hin zum modernen Staat, in der Macht sich bis in die kleinsten Bereiche fortsetzt und diese durchdringt. Die Disziplinierung des Individuums geht demnach nicht mehr nur von einer repressiven, übergeordneten Instanz aus sondern von allen TeilnehmerInnen der Gesellschaft.

Belgien: Einige Stücke der Unordnung

incendie_directeur_de_BrugesFeuer und Flamme dem Haus des Gefängnisdirektors von Brügge – Mittwochnacht, 11. Dezember 2013, traf ein Brandanschlag das Haus von Jurgen van Poecke, Direktor des Gefängnisses von Brügge. Seine zwei vor seiner Villa (Kesplerstr. in Asbeek) geparkten Autos, ein Audi und ein Citroen, wurden vom Feuer zerstört. Es brach um 4 Uhr morgens aus und breitete sich in der Garage aus, die ebenfalls zerstört wurde. Niemand wurde verletzt, aber die Villa wurde als unbewohnbar erklärt, da sie nun ohne Strom, Wasser und Heizung ist. Der Knast von Brügge ist nicht nur als der sicherste und größte Belgiens bekannt; er enthält auch die verhassten Isolationsabschnitte, die entworfen wurden, um die rebellischen Geister zu brechen. Es wurde ein kleiner Dokumentarfilm über den speziellen Sicherheitsflügel in Brügge gedreht, der in diesem Video zu sehen ist.

Verantwortungen – Vor einem Jahr baute das Unternehmen Marinx seine Gebäude in Sirault. Es brachte den Lastwagen- und Maschinenlärm mit. Im Kontext der ablehnenden Haltung der BewohnerInnen von Sirault gegen die Schädlichkeiten des Unternehmens ging das Haus von Geoffrey Marinx, CEO der Firma, in Flammen auf. Es wohnte noch niemand in der Villa; der CEO wollte nächsten Monat einziehen… Hat er die Botschaft kapiert?

Angriff auf die Kollaborateure – Der Bau neuer Gefängnisse (13 neue Gefängnisse sind in Belgien geplant oder im Bau; in anderen Worten, noch mehr Raum, um Leute einzuschließen und die soziale Frage durch die Verschärfung der Repression und der Sicherheit abzuwürgen) hängt auch von den Bauunternehmen ab, die sie errichten. Gegen diese neuen Gefängnisse kämpfen, heißt also auch Sand in die Maschinerie dieser Kollaborateur-Firmen zu streuen. In der Nacht vom 10. November 2013 schlugen Unbekannte die Fenster des Study and Research Center for Architecture and Urbanism (CERAU) in der Avenue des Courses 20 in Brüssel ein. Diese ArchitektInnen kollaborierten am Bau des Anfang November eröffneten neuen Gefängnisses in Marche-en-Famenne. Du kannst Listen der kollaborierenden Firmen online finden, z.B. bei La Cavale.

Lasst uns die tägliche Routine sabotieren – In der Nacht kappten Unbekannte die Elektrizitätszufuhr der Eisenbahnlinie zwischen Brüssel und Antwerpen. Dutzende Züge fielen aus und es gab Verspätungen von mehr als 45 Minuten. Wenn Bosse, LehrerInnen und Angestellte von unserem pünktlichen Erscheinen zur Ausbeutung abhängen, wenn, allgemeiner gesagt, die Wirtschaft vom flüssigen Verkehr abhängt, so sehen wir in dieser Sabotage eine einfache Art und Weise, um sie alle in den Ruin zu treiben.

Smile – Nachrichten über Ausbrüche zaubern uns immer ein Lächeln aufs Gesicht. Zwei Gefangene flohen aus dem Abschiebelager für klandestine Menschen 127bis in Steenokkerzeel. Einen Monat vorher versuchten sechs Menschen aus dem widerwärtigen Gefängnisdorf des Horrors in Merkplas zu fliehen. Sie brachen Scheiben ein, setzten die Alarmanlagen außer Betrieb und kletterten nachts über die Mauern. Drei von ihnen wurden verletzt, blieben zurück und wurden gefasst, aber die anderen drei konnten entkommen. Kraft den Geflüchteten!

Steenokkerzeel – Am 8. Dezember begab sich eine Bande lustiger junger Störenfriede zum Haftzentrum 127bis in Steenokkerzeel. Nach einigen Worten mit den Gefangenen im Spazierhof zwangen die Wärter die Gefangenen in ihre Zellen zurück. Obwohl an diesem Tag das Abschiebelager nicht brannte und niemand zu fliehen versuchte, so wurde doch die Wut auf diese Gefängnisse mit Petarden, Rauchbomben und Feuerwerk ausgedrückt. Dieser Spaziergang wollte den klandestinen Menschen Solidarität zeigen und die Wut über diese Zentren und den Tod eines Insassen letzte Woche in dem Zentrum von Brügge heraus schreien.

Langes Leben den Geflüchteten – Im Gefängnis von Lantin kletterte ein Gefangener über die Mauer und flüchtete. Andere Gefangene halfen ihm, indem sie die Wärter durch kleine Explosionen ablenkten und sogar eine menschliche Pyramide bauten, um dem Gefangenen zu helfen an der Mauer hochzuklettern. Draußen warteten Komplizen genau vor dem Diensteingang des Knastes mit einem Auto. Als ein Wärter herauskam und fragte, was sie da tun, hielten ihn die Komplizen mit ihren Waffen in Schach. Sobald der Gefangene das Auto erreicht hatte, wurde der Wärter frei gelassen. Trotz Polizeiermittlungen, Strassensperren und Helikopter konnten die Angreifer nicht gefasst werden. Eine schöne Flucht, die auch Dank der Solidarität unter Gefangenen und der Entschlossenheit der Komplizen von außen gelungen ist.

Gefängnis Ardenne – Am Freitag 15. November 2013 griff ein Gefangener zwei Wärter an. Beide wurden verletzt und die Wärtergewerkschaft drohte mit Streik. Faust ins Gesicht den Gefängniswärtern!

Ein Telefonanruf – Donnerstag, 19. November. Bombenalarm im Gericht von Brüssel. Das gesamte Gebäude wurde evakuiert und alle Gerichtstermine abgesagt. Die Polizei fand nichts Verdächtiges, aber der Justizbetrieb war einige Stunden gelähmt. Ein Telefonanruf… Sand in der Knastmaschinerie.

 -anarchistische Zeitschrift hors de service

Die Übersetzung ist eine überarbeitete Form des hier erschienen Artikels.

Wandbilder gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich

In der Nacht vom 7. auf den 8. November 2013, haben wir in einem Park in Zürich einige Wände verschönert.

Gegen den Bau des neuen Polizei- & Justitzzentrums!
Fuck the Police!

Text: „Das Gefängnis ist die tragende Struktur der Gesellschaft, in der wir leben. Eine fortschrittliche, erzieherische, permissive Gesellschaft, eine Gesellschaft, die sich von aufgeklärten Politikern führen lässt, gegen jeglichen Einsatz der harten Manier, eine Gesellschaft, die schockiert auf die mehr oder weniger weit entfernten Massaker blickt, die die Landkarte der Welt übersäen, diese Gesellschaft, die von so vielen anständigen Bürgern bewohnt scheint, nur darauf achtend, der Natur nicht zu schaden und möglichst wenig Steuern zu bezahlen, diese selbe Gesellschaft, die sich fern von der Barbarei und vom Schrecken glaubt, hat das Gefängnis vor der Tür. Die Existenz eines Ortes, an dem Männer und Frauen in entsprechend eingerichteten stählernen Käfigen eingesperrt gehalten werden, unter der Aufsicht von anderen Männern und anderen Frauen, die einen Schlüssel in der Hand halten, ein Ort, an dem Menschen Jahre für Jahre ihres Lebens verbringen und nichts tun absolut nichts, ist das höchste Zeichen der Schändlichkeit. Nichts kann das Gefängnis verändern. Es ist eine Eiterbeule, die die Gesellschaft erfolglos zu verstecken versucht. Sowie die Mediziner des 17. Jahrhunderts, die die Pest behandelten, indem sie Salben auf die Beulen strichen, aber die Ratten weiterhin zwischen den Abfällen tummeln ließen, so versuchen unsere Fachleute von heute auf allen Stufen der Gefängnishierarchie Schambedeckungen aufzustellen, um diesen oder jenen grausameren Aspekt des Gefängnisses zu verbergen , ohne sich zu überlegen, dass die einzige Möglichkeit, das Gefängnis anzugehen, darin besteht, es zu zerstören. Es zu zerstören, ohne dass davon ein Stein auf dem anderen bleibt.“

Schweiz: Wandbild in Zürich

In der Nacht vom bla bla bla zum bla bla bla, haben wir in einem Park in Zürich den Klappentext zum Text in offener Feindschaft auf eine Wand gesprüht.

Manchmal braucht man nicht zwingend ein Plakat um lange Inhalte zu vermitteln.

Gegen den Bau des neuen Polizei- und Justizzentrums in Zürich!

Für eine Welt ohne Autorität und Knäste!
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Mehr lesen: i, ii, ii

[Deutschland/Weltweit] Silvester zu den Knästen! Überall vor Abschiebezentren und Strafanstalten!

Wir wollen eine Welt ohne Mauern und Grenzen.

Wir werden zusammen kämpfen:
BIS ALLE FREI SIND!

anarchistische und autonome Individuen und Gruppen

Halkidiki, Nordgriechenland: Farbe und Graffitis für Freiheit

Scheiß auf die Olympischen Spiele 2012
Wir sind verdammt wütend (A)
Von Griechenland bis Chile und England – Eins ist sicher: Fick die Cops! (A)
Freiheit für die Menschheit – Es lebe die Gleichheit
Freiheit für Luciano Pitronello – IRF
Freiheit für uns alle! (A)

Den Aufruf von Contra Info anschließend, haben wir verschiedene Parolen für Freiheit gemalt und einige Graffiti gesprüht, um unsere Intentionen und Gedanken auszudrücken. Unsere Aktionen wurden an verschiedenen Orten in Halkidiki ausgeführt.

So lange es Geld gibt, wird es Ungleichheit geben.
So lange es den Staat gibt, wird es Unterdrückung geben.

Solidarität für FreiheitskämpferInnen
und anarchistisch-libertäre bewaffnete Guerillas!

UtopistInnen und AnarchistInnen von überall

Toulouse: Parolen gegen Repression

Es folgen einige Fotos von Slogans, die wir in den letzten Tagen in Toulouse als Antwort auf den Aufruf für Propagandaaktionen gegen Repression verbreitet haben .

(Besetzte Häuser) Crea Toulous, 260 Paris – Das Volk leistet Widerstand
Solidarität mit den Familien Wissam, Nabil, Amin und allen anderen, die von der Polizei im rassistischen Frankreich ermordet wurden. Fick die Cops!

Rache gegen die Bullen
Feuer dem Staat, den Bullen und den Knästen
Wegen LGV noch TAV – Nieder mit der Gentrifizierung

Von den Kerkern in Seysses bis zu denen in Roannes – Feuer den Knästen
Gegen Bullen – Solidarität mit NO TAV

Das besetzte soziale Zentrum CREA (Kollektiv für Mobilisierung, gegenseitige Hilfe und Selbstbestimmung) das seit nun einem Jahr ca. 40 Menschen Unterkunft bietet (unter ihnen 16 Kinder), wird mit der Räumung am 11. August bedroht. Mehr Informationen finden sich auf französisch hier.

Das Besetzte Haus in der Pyriné Str. 260 in Paris wird ebenfalls mit der Räumung bedroht, wobei die Bullen bereits am 3. August gewaltsam in das Gebäude eingedrungen sind und dabei die BesetzerInnen geschlagen haben mit der Absicht Angst zu verbreiten, damit die BesetzerInnen den Ort (ohne offizielle Räumung) verlassen. Das Gericht, das für den Fall des Besetzten Hauses 260 verantwortlich ist, hat das Datum auf den 13. September 2012 festgesetzt.

Rom: Elf Jahre nach dem G8-Gipfel in Genua werden DemonstrantInnen zu Haftstrafen verurteilt

Nach Berichten von linksunten.indymedia bestätigte am 13. Juli 2012  der erste Senat des Obersten Gerichtshofs (Kassionsgerichtshof – das höchte Gericht im italienischen Justizsystem) teilweise die harten Urteile gegen die 10 beschuldigten AktivistInnen.

Verfolgt wegen der Straßenkämpfe gegen den G8-Gipfel in Genau im Juli 2001 wurden zwei Menschen bis zu 15 Jahren Knast verurteilt. Drei haben eine Strafmilderung von 9 Monaten bis zu einem Jahr ihrer mehrjährigen Haftstrafe erfahren, während 5 erneut Rechtsmittel gegen ihre Verurteilung einlegen können. Was die anderen angeht, so können ihre Verurteilungen nicht länger juristisch angefochten werden. Demzufolge werden fünf Menschen eingeknastet und fünf weitere haben eine Wiederaufnahme des Verfahrens vor sich.

Alle Protestierenden wurden aufgrund derselben Anklage verfolgt und verurteilt: “Plünderung und Verwüstung” (was einem Vergehen wegen schweren Landfriedensbruch nahe kommt, jedoch schwerer wiegt). In Wahrheit setzte die Judikative jedoch den sogenannten Codice Rocco durch, ein Paragraph, der sich in die Ära des Faschismus zurückverfolgen lässt.

Wir würden es schätzen, wenn ihr mit weiteren Gegeninformationen aus erster Hand beitragen könntet.

Rom, Italien: Endgültige Urteile durch den Obersten Gerichtshof (Kassionsgerichtshof) für die Bullen, die in der Schlächterei in der Diaz Schule während des G8-Gipfels in Genua involviert waren

Athen, Griechenland: Text des anarchistischen Kollektivs ‘Feuerkreis’ in Solidarität mit den 10 verfolgten KämpferInnen von Genua

Update von Gipfelsoli:

Der italienische Kassationsgerichtshof hat am vergangenen Freitag ein hohes Urteil gegen zehn angeklagte AktivistInnen teilweise bestätigt: Wegen der Kämpfe gegen den G8-Gipfel in Genua 2001 und damit verbundenen Sachbeschädigungen sollen fünf italienische GenossInnen bis zu 14 Jahre Knast absitzen. Der Richterspruch ist nicht anfechtbar.

Marina (12 Jahre 3 Monate) und Alberto (10 Jahre) haben ihre Strafe bereits angetreten, während Francesco (14 Jahre) und Vincenzo (13 Jahre) für die Polizei unauffindbar sind. Ines (6 Jahre 6 Monate) erhielt wegen ihres kürzlich geborenen Kindes Haftverschonung. Fünf weitere können ihre Strafen (zwischen 7 und 11 Jahren) überprüfen lassen und müssen sie voräufig nicht absitzen.

Athen: Bekennerschreiben zu den Brandanschlägen der Revolutionary Groups of Terror Dispersion (CCF/FAI-IRF)

Wölfe können nicht eingesperrt werden; sie können nicht gezähmt werden

Der folgende Textausschnitt ist den anarchistischen Revolutionären Yannis Michailidis und Dimitris Politis gewidmet, die von den Behörden aufgrund ihrer mutmaßlichen Beteiligung in der anarchistischen revolutionären Organisation CCF gesucht werden und sich niemals ergeben werden! Unsere Feuer sollen ihnen Stärke geben und unsere Asche die Spuren unserer Brüder verwischen.

“Wenn ich mich umsehe, wird mir schlecht. Auf der einen Seite die Wissenschaftler, denen ich Glauben schenken soll, damit ich nicht ignorant bin. Auf der anderen Seite die Moralisten und Philosophen, deren Vorschriften ich akzeptieren soll, damit ich nicht brutal bin. Dann kommt das Genie, das ich glorifizieren soll und der Held, vor dem ich mich zu verbeugen habe.

Dann kommen die Genossen und Freunde, die Idealisten und Materialisten, die Atheisten und Gläubigen und eine riesige Horde von definierten und undefinierten Affen, die mir ihre guten Ratschläge unterbreiten und mich schließlich auf den rechten Weg bringen wollen. Weil der Weg, den ich gehe, (natürlich) falsch ist, genauso wie meine Ideen, meine Gedanken, mein gesamtes Dasein falsch sind.

Ich bin ein falscher Mensch. Sie – arme Verrückte – sind besessen von der Idee, dass das Leben sie zu Priestern berufen hat und sie eine Zeremonie ihrer größten Missionen leiten, wenn sie Menschlichkeit als ihre größte Bestimmung bezeichnen…

Diese armen, pathetischen Bestien – vernarbt durch Scheinideale und verklärt durch Aberwitz  – können nie die tragischen und heiteren Wunder des Lebens verstehen, da sie nie sehen, dass sich Menschlichkeit nicht auf irgendein großartiges Schicksal beruft. Wenn sie irgendetwas davon verständen, würden sie zumindest gelernt haben, dass ihre sogenannten Neigungen in der Tat kaum das Verlangen besitzen, das eigene Rückgrat zu brechen, indem sie Abgründe überbrücken, die einen vom anderen trennt.

Aber was ich bin, ist egal.

Und das Krächzen dieser verschiedenfarbigen Elstern dient nur dem Zweck, die persönliche und edle Weisheit zu erhellen. Oh, apostolische Affen der Menschheit und des gesellschaftlichen Fortschritts, hört Ihr nicht etwas donnern über euren Phantomen?

Hört, hört! Es ist ein durchdringendes Dröhnen meines wilden Gelächters, das überkopf in die Höhe poltert!

[Renzo Novatore, unter dem Pseudonym Brunetta, der Brandstifter]

Zuallererst sollten wir klar machen, dass es nicht das Ziel dieser Analyse ist, eine Theorie zu formulieren. Stattdessen ist sie verfasst als ein Mittel zur Verbreitung eines revolutionären Verständnisses und zielt grundlegend auf die praktische Etablierung (-Ermächtigung) von kollektivem Widerstand gegen jede Autorität, auf die gleiche Weise, wie die Macht persönliche Beziehungen schwächt und den Alltag dekontextualisiert, ab.

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Chile: Über den Brandanschlag auf die Filiale der Banco de Chile in Chillán

Bekennerschreiben:

Am frühen Morgen des 20. März – dem Datum, an dem die Anhörung unseres Bruder Luciano Pitronello angesetzt wurde – nährten wir uns mit Hass und Wut geladen der Filiale der Banco de Chile, die sich in der Collin Avenue (Chillan) befindet. Wir trugen brennbares Material mit uns und in nur zwei Minuten erleuchteten wir die Nacht mit unserem anarchistischen und wilden Feuer. Die wirtschaftlichen Verluste der Versicherung werden in die Millionen gehen und wahrscheinlich sucht die lächerliche Polizei herzergreifend nach Beweisen. Wir hier jedoch, sowohl zu nah dran als auch zu weit weg, lachen darüber, wie leicht unser Feuer ein Symbol der Herrschaft, Unterdrückung, Misere und Ungleichheit zerstören kann.

Dieser Angriff soll eine Drohung und Warnung sein vor all jenen anderen [Angriffen], die noch ausstehen. Unser Feuer wird sich weiter verbreiten auf jede Struktur, die diesem autoritären und repressiven System zum Leben verhilft, und es wird nicht lang dauern, beliebige Individuen zu sehen, die die eklige Autorität oder ihre Handlanger niederbrennen, seien es Bullen oder Spitzel. Falls jemand sterben wird, dann bist du das. Und seid euch sicher, dass dieser Angriff auch eine Rache für die Menschen ist, die im San-Miguel-Knast und im Knast in Honduras ermordet wurden.

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Athen: “Wir sind die zehn Vermummten…”

Am Freitag, den 4. Februar, nahmen annähernd 5.000 Menschen an der anarchistisch/ antiautoritären/ libertären Demonstration, zu der verschiedene Kollektive, besetzten Häuser, Treffs, Versammlungen und GenossInnen aufgeriefen, teil. Mittags versammelten sich die Leute auf dem Monastiraki Platz, von wo aus die Demo gegen 13.30 Uhr startete. Sie überquerte die Athinas Straße, erreichte den Omonia Platz, führte dann weiter entlang der Stadiou Straße, um den Syntagma Platz und endete vor der Propylaea in der Panepistimiou Straße. Während der Demo wurden tausende Gegeninformations-Flyer und Texte der anarchistischen Agitation an Vorübergehende verteilt. In einigen Fällen applaudierten Menschen den DemonstrantInnen vom Bürgersteig aus und ein paar ältere BürgerInnen hebten sogar ihre Fäuste als Zeichen der Unterstützung: trotzdem die meisten PassantInnen und obdachlose Menschen entlang der Route starrten leer und müde, gezeichnet von der Misere ihres täglichen Lebens. Nur ein paar Leute schlossen sich der Demo spontan an. Im Laufe der Demo wurden Parolen an die städtischen Mauern geschrieben.

Trotz der massiven anarchistischen Präsenz auf den Straßen, wo verschiedene politische Strömungen durch die Projektualität des sozialen und Klassen-Gegenangriff zusammen kamen, lieferte die Demo eher das Bild eines kollegialen Spaziergangs, als eines Protests. Und die Pausen zwischen den in Sprechchören gerufenen Parolen schienen öfter unsere Unfähigkeit zu reflektieren, eine konsequente und entschlossene Antwort auf die dringendsten Angelegenheiten, denen wir heute alle gegenüber stehen zu geben: Wie stürzen wir dieses System des Todes, das uns auf alltäglicher Basis erstickt? Wie können die Menschen mobilisiert werden, um das revolutionäre Verlangen zu erfüllen? Warum kommen uns nicht die Wörter, die unserem Gewissen den entscheidenden Anstoß geben über die Lippen, damit die Ausgebeuteten auf ein Neues die multikulturelle Revolte entfachen? Wie können wir den in diesem Kampf verlorenen Boden wieder gutmachen?

Innerhalb und außerhalb des Gebiets, das der griechische Staat kontrolliert, mag es viele Leute geben, die glauben, dass dieses Ereignis eine glänzende Demonstration der Stärke, die die anarchistische Bewegung in ihrer Diversität und Einigkeit hat, war und andere, die meinen, dass dies bloß eine Gelegenheit für Agitation und Propaganda gewesen sei: beide Interpretationen mögen auf das, was sich am 4. Februar in Athen ereignete, zutreffen. Nachdem wir uns aus der Demo zurückzogen und nach Hause zurückkehrten, blieben einige von uns jedoch mit dem unbeschreiblichen Gefühl der Verbitterung, die die Frustration, Verzweiflung und Unterwerfung einer gesamten Gesellschaft verkapselt, zurück.

Ohne dass wir die Demonstration selbst oder unsere GenossInnen, die hart an ihrer Vorbereitung arbeiteten, schlecht machen wollen, beenden wir dieses Schreiben mit dem Schlusssatz, dass die Versammlung “ohne unerwünschte Vorkommnisse” endete.


Auszüge aus den Sprechchören: Continue reading Athen: “Wir sind die zehn Vermummten…”

Weltweiter Aufruf zu lautstarken Demos vor den Knästen an Silvester

Vor wenigen Wochen ist ein englischsprachiger Aufruf erschienen, welcher dazu aufruft am Silvesterabend sich vor den Knästen zu versammeln und der Solidarität mit allen Gefangenen Ausdruck zu verleihen. Aber er geht auch weiter und fordert sich nicht nur auf Demos vor den Knästen zu beschränken, sondern außerdem die Verantwortlichen der Knastgesellschaft und deren Profiteure direkt zu konfrontieren. Aufrufe zu Demos gibt es weltweit, unter anderen in den USA (Portland, OR; NYC,NYE; Atlanta, GA; Durango, CO; Baltimore, MD; Richmond, VA; Seattle, WA), in Deutschland (Berlin, Köln, Stuttgart, Bremen), Italien (Albate, Como), Großbritannien (London), Griechenland (Athen/Thessaloniki), Spanien (Barcelona und Madrid), Argentinien

Globale Lärmdemos: Silvester 2011/2012

Allerorts inner- und außerhalb von Knästen, Strafanstalten
und Untersuchungsgefängnissen

Dieses Event ist inspiriert von dem Aufruf für einen Aktionstag gegen Knäste am Neujahrstag 2011, welcher großenteils unverändert bleibt:

Lautstarke Demos vor Knästen sind eine anhaltende Tradition in einigen Ländern. Ein Weg, um Solidarität auszudrücken mit Menschen, die inhaftiert sind während des Jahreswechsels, an diejenigen erinnernd, die vom Staat gefangen gehalten werden. Eine lautstarke Demo durchbricht die Isolation und Entfremdung der Zellen, die unsere Feinde errichten, Knäste haben eine lange Tradition im Inneren des Kapitals und sind dabei eine der am altertümlichsten Formen der anhaltenden Folter und Bestrafung. Sie wurden benutzt, um zu töten und jene Unerwünschten – die Delinquenten der herrschenden Ordnung – welche nicht in die vorgegebene Form der Gesellschaft passen zu foltern.

Knäste werden nicht nur als eine Institution genutzt, sondern als ein riesiger Apparat, welcher von ausserhalb der Knastmauern konstruiert wurde. Von den Feinden, die unser alltägliches Leben als einen Knast definieren, und selbst an vielen Orten zu finden sind, anfangen von Banken, die die Entwicklung von Knästen finanzieren (wie Wells Fargo, Bank of America, BNP Paribas, Bank of the West und Barclays); über Firmen, die vertraglich für die Entwicklung von Knästen verantwortlich sind (wie Bergelectric Corporation, SASCO Electric, Engineered Control Systems, MacDonald Miller Facility SLTNS und Kane MFG Corp.); den Investoren der Entwicklung von Knästen (wie Barclays Intl. und Merrlin Lynch) bis hinzu der Polizei und den Schließern, die sich hinter ihren Abzeichen und der Gewalt des Staates verstecken.

Solidarität ist nicht nur ein Ausdruck unserer revolutionären Poesie, welche durch eine weitergehende anarchistische Analyse definiert wird, sondern auch ein Ausdruck der Aktionen, welche in Praxis umgesetzt werden im täglichen sozialen Krieg. Darum schlagen wir denjenigen, die ein gewisses wechselseitiges Verständnis von der Knastwelt und den Zuständen, die dadurch erschaffen werden, haben, vor sich diesen Tag zu merken, sich diesen Tag im Kalender zu markieren. Um Orte des Angriff auszumachen. Damit wir uns selber nicht nur auf Lärm-Demos beschränken, dass sich Aktionen selbstständig voneinander verbreiten. Damit unsere alltäglichen Positionen, mit welchen wir uns selber in unserer eigenen Verinnerlichung beschränken, aufbrechen.

An all unsere GenossInnen, die wir kennen und noch nicht kennen. Nur weil wir uns bis jetzt nicht getroffen haben, bedeutet dies nicht, dass wir nicht in Affinität miteinander agieren. Unser Kampf setzt sich nicht nur draußen fort, sondern drinnen ebenso. Knast ist nicht das Ende, sondern eine Weiterführung, durch individuelle und kollektive Momente der Revolte, mit den Methoden, die zur Verfügung stehen. Wie das Feuer soll sich unsere Wut verbreiten.

Gegen Knäste, und die Welt die sie aufrecht erhält.
Für den sozialen Krieg.
In Erinnerung mit die derzeitig inhaftierten.
Quelle: ABC Berlin

Dortmund: Antikriegstag 2011

Geschichte des Antikriegstages
Den Antikriegstag oder auch Weltfriedenstag gibt es offiziell erst seit 1966 und er soll an den Beginn des 2. Weltkriegs am 1.9.1939 erinnern, als deutsche Truppen in Polen einmarschierten. Dieser Tag wird oft auch genannt wenn es um die erste militärische Aktion Nazi-Deutschlands geht. Diese geschah allerdings bereits am 26.4.1937 mit dem Luftangriff auf die spanische Stadt Guernica, welcher heutzutage leider oft verschwiegen wird um die spanische Republik und die damit verbundenen bisher am besten funktionierenden anarchistischen Gesellschaftsstrukturen in weiten Teilen Spaniens zu vergessen.

Seit 2005 versuchen Neonazis den Antikriegstag zu ihren Gunsten zu missbrauchen. Mit dem sogenannten „nationalen Antikriegstag“ am ersten Samstag im September versuchen sie nicht nur die Geschichte des Nationalsozialismus zu relativieren, sondern auch durch verkürzte Kapitalismuskritik mehr Jugendliche auf ihre Seite zu ziehen. Die Kapitalismuskritik der Neonazis beschränkt sich zusammenfassend auf Antiamerikanismus und Antisemitismus. Verantwortlich für die Ausbeutung von Natur und Menschheit (bzw. bei den Nazis „Völkern“) ist nicht die gesamte Struktur dieser Gesellschaft, sondern ein kleiner Teil bzw. wenige Völker. Somit beinhaltet auch die Kapitalismuskritik der Nazis Rassismus.

Der „nationale Antikriegstag“ begann eher klein mit unter 300 Teilnehmern, wuchs aber im Laufe der Jahre zu einem der größten Naziaufmärsche Deutschlands an. Somit wuchs aber auch der antifaschistische Widerstand.
Freitag (2. September): Vorabenddemo
Am Freitag war die Vorabenddemo des Alerta-Bündnisses mit 500-600 Teilnehmern bereits gut besucht und zog lautstark durch das Kreuzviertel und den Dortmunder Süden. Es gab mehrere Redebeiträge über Geschichtsrevisionismus, Antiamerikanismus und linksradikale Kritik an Krieg und Kapitalismus. Leider enthielten die Beiträge antideutsche Tendenzen und auch im Demozug gab es vereinzelnte kleine Israelfahnen. Ironisch, da sich die gesamte Demo immer wieder gegen Nationalismus und Staaten artikulierte. Anscheinend ist für manche der Nationalstaat Israel weder  Staat noch Nation. Seine Solidarität mit verfolgten Bevölkerungsgruppen kann mensch auch ohne Nationalflaggen ausdrücken. Continue reading Dortmund: Antikriegstag 2011