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Griechenland: Anarchist Antonis Stamboulos ins Gefängnis Larissa überführt

Solidarisches Transparent in der nordgriechischen Stadt Veria: „Krieg den Bullen, Richtern, Journalisten, Bossen – Solidarität mit anarchistischen Revolutionären – Stärke dem Anarchisten Antonis Stamboulos, der am 1. Oktober in Athen verhaftet wurde”

Am 7. Oktober versammelten sich knapp 25 Genossinnen und Genossen für ungefähr eine Stunde vor dem Gefängnis in Larissa als kleines Zeichen der Solidarität mit dem Genossen Stamboulos, sobald wir die Information bekamen, dass er in eben dieses Gefängnis (in den A-Flügel) überführt worden war. Soweit wir wissen, setzt der Genosse seinen Hunger- und Durststreik fort.

Die Staaten sind die einzigen Terroristen; Solidarität mit Stadtguerilla-Kämpferinnen und -Kämpfern

Griechische Gefängnisse: Ergün Mustafa, Rami Syrianos und Michalis Ramadanoglou respektieren den Wunsch von Spyros Stratoulis und beenden ihren Hungerstreik

Transparent in der Innenstadt von Kavala: “Stärke und Solidarität für den Genossen im Hungerstreik (seit dem 11.11.2013) S. Stratoulis”

Am 31. Dezember 2013 beendeten die gefangenen Genossen Ergün Mustafa, Rami Syrianos und Michalis Ramadanoglou, die sich seit Ende November in Hungerstreik in Solidarität mit dem kämpfenden Gefangenen Spyros Stratoulis befanden, ihre Nahrungsverweigerung infolge dieses offenen Briefes:

Heute (am 30. Dezember 2013), nach 50 Tagen im Hungerstreik, stelle ich fest, dass die Staatsmechanismen versuchen, mich durch ihre Nachlässigkeit zu entkräften. Ich antworte darauf, indem ich den Kampf fortführe. Dennoch werde ich nicht zulassen, dass durch meine Entscheidung meine Genossinnen und Genossen zu Schaden kommen.

Die solidarischen Hungerstreikenden Rami Syrianos, Ergün Mustafa und Michalis Ramadanoglou haben sich meinem Entschluss vom 11. November zur Nahrungsverweigerung angeschlossen und fordern, dass die konstruierten Beschuldigungen gegen mich fallengelassen werden und mir wieder Hafturlaub gewährt wird.

Ich will nicht zulassen, dass drei echte Kämpfer drinnen gerade jetzt “fallen” — Rami Syrianos nach 40 Tagen Hungerstreik, Ergün Mustafa und Michalis Ramadanoglou nach 36 Tagen Hungerstreik. Ich bitte sie jetzt, meinen Vorschlag, den ich ihnen mache, anzunehmen, standhaft zu bleiben und sowohl mich als auch unseren Kampf am Leben zu erhalten. Ich habe meine solidarischen Brüder eindringlich gebeten, ihren Hungerstreik zu beenden, weil sie ihr Ziel bereits erfüllt haben: das heißt, sie haben bereits die Macht der Solidarität und die Botschaft des kollektiven Widerstands vermittelt, indem sie an meiner Seite stehen.

Unsere Körper und unser Geist handelten wie ein einziger, und dank ihrer kann ich standfest bleiben. Ihre unbeugsame Entschlossenheit und der Akt, sich meinem Kampf kompromisslos anzuschließen, wird für immer in meinem Herzen bewahrt bleiben. Ihr Akt sollte auch in unserer aller Erinnerung erhalten bleiben, denn er ist die Kulmination der politischen Verantwortung, gemeinsam dem Feind die Stirn zu bieten.

Die Freiheit gehört uns; und wir werden unsere Freiheit wiedererlangen.

Ich habe das Gefühl, dass ich es meinen Genossen gegenüber schuldig bin, meine Bitte an sie durch diesen offenen Brief öffentlich zu machen.

Ich führe den Hungerstreik fort; wir sind ZUSAMMEN und bleiben ZUSAMMEN bis zum Ende.

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse!
Widerstand und Solidarität vereinen uns und halten uns —noch— am Leben.

“Angesichts unserer Feinde müssen wir unsere Haltung in einfacher Weise erklären. Wir bitten nicht um Gnade, und wir werden keine Kompromisse eingehen.” (Terence MacSwiney)

Spyros Stratoulis, eingekerkert im Gefängnis von Larissa

Griechenland: Silvester am Gefängnis in Larissa, wo der Hungerstreikende Spyros Stratoulis eingekerkert ist

Solidarität mit allen politischen Gefangenen,  Solidarität mit Spyros Stratoulis… bis das letzte Gefängnis zerstört ist!

Übersetzung der Sequenzen im Video:

Radiostimmen: …man kann nicht behaupten, das sei nur eine kleine Minderheit gewesen. Es waren ziemlich viele Leute, die eindeutig Gewalt ausüben und Eigentum zerstören wollten… sie werden die ganze Macht des Gesetzes zu spüren bekommen…

Eingespielte Stimme: Es ist wohl lange her, dass dir jemand nein gesagt hat, was?

Untertitel: Silvester 2014 – Gefängnis von Larissa – Solidarität mit den politischen Gefangenen – bis zur Zerstörung aller Gefängnisse.

– Solidarität mit Spyros Stratoulis, seit 11. Nov. im Hungerstreik

Griechische Gefängnisse: Kämpfender Gefangener Michalis Ramadanoglou tritt auch in den Hungerstreik in Solidarität mit Spyros Stratoulis

Ich möchte euch darüber informieren, dass ich am 25. November 2013 einen Hungerstreik begonnen habe, um mit meinem Mitgefangenen, Freund, Bruder und Mitkämpfenden Spyros Stratoulis, der im Gefängnis in Larissa eingekerkert ist, zu sympathisieren und eine Memo, die sich darauf bezieht an das Ministerium geschickt habe. Seit dem 11. November 2013 nimmt er keine Nahrung mehr zu sich. Damit fordert er die Einstellung der unbegründeten Anklagen, die sich auf die Ereignisse im Juli 2012 in Thessaloniki beziehen und die ihm die Teilnahme in einer kriminellen Organisation und das Begehen von gefährlicher Körperverletzung zuschreiben.

Diese Anklagen führten zur Aussetzung der regulären Freigängertage, die er zwei Jahren lang, allen rechtlichen Verfahren nach Artikel 55, §1 des Strafgesetzbuchs folgend, erhielt. Mit diesem Akt der Unterstützung nehme ich den Kampf des Hungerstreiks als letztes Mittel auf und bringe dadurch konkret zum Ausdruck, dass ich auf seiner Seite bin. Ich habe eine bewusste Entscheidung getroffen: Ich kenne meinen Mitkämpfenden Spyros Stratoulis sehr gut und auch seine Kämpfe innerhalb des Gefängnisses, wo er sein Leben und weiteren Gewahrsam aber niemals seine Würde riskierte. Ich kann nachempfinden, was er durchmacht. Wir sind in verschiedenen Gefängnissen durch viele schwere Zeiten gegangen und soweit es uns in den Grenzen des Gefängnisses möglich war, teilten wir auch Momente der Freude. Spyros ist wie Familie für mich und ich werde bis zum Ende an seiner Seite stehen. Ich weiß, dass er dasselbe für mich tun würde.

Der Kampf um Freiheit geht uns alle an, koste es was es wolle, wir werden weiter kämpfen, um ihn – eine weitere Person, die ihrer Freiheit beraubt wurde – von den Ketten des Gefängnisses befreit zu sehen.

Volle Unterstützung für Spyros Stratoulis, meinen Mitkämpfenden und Bruder im Hungerstreik

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse

Michalis Ramadanoglou
Gefangener im Grevena Gefängnis

Griechische Gefängnisse: Kämpfender Gefangener Ergün Mustafa tritt in den Hungerstreik in Solidarität mit Spyros Stratoulis, der seit dem 11.11. im Hungerstreik ist

(anarchistische Demo am Malandrino Gefängnis, 2007)

Wie ich bereits in meinem letzten offenen Brief (hier auf Griechisch) erwähnt habe, zeige ich Solidarität mit meinem Bruder Spyros Stratoulis, der seit dem 11. November 2013 einen Hungerstreik durchführt. Und ich stehe noch drastischer hinter ihm, weil ich heute, den 25. November, in den Hungerstreik trete, um ihn zu unterstützen. Wir führen diese Handlungen aus, die manchen Menschen komisch vorkommen mögen, unsere eigenen Handlungen und wir warnen: wir werden unter keinen Umständen klein beigeben und wir nehmen unser Leben in die eigenen Hände. Ich werde ein Unterstützer Spyros’ für seinen Kampf um die Einstellung der Anklagen gegen ihn, sowie für Tage an denen er wieder Freigang aus dem Gefängnis bekommt, sein.

Solidarität mit dem hungerstreikenden Spyros Stratoulis.
Seine Forderungen sind auch meine.

Sofortige Einstellung der Anklagen gegen Spyros Stratoulis und Wiedergewährung seiner Ausgangsgenehmigungen!

Ergün Mustafa
Gefangener im Malandrino Gefängnis

Griechische Gefängnisse: Anarchistischer Gefangener Rami Syrianos trat in den Hungerstreik in Solidarität mit den Gefangenen Spyros Stratoulis, der sich seit dem 11.11. im Hungerstreik ist

Am 11. November 2013 begann Bruder Spyros Stratoulis einen Hungerstreik mit der Forderung, seine Verfolgung im Fall, der als „Kriminelle Organisation der Treffpunkte Thessalonikis“ betitelt wurde, zu beenden.

An dieser Stelle könnte ich darüber schreiben, wer Spyros ist. Ich könnte über die Tage, die er im Laufe zweier Jahrzehnte der Einkerkerung durchgekämpft hat schreiben, über seinen unbezähmbaren Geist, seine Integrität und Menschlichkeit trotz aller Verrohungsbemühungen in den demokratischen Gefängniszellen. Aber das alles würde nur Bruchstücke der Gründe erfassen, warum ich diesen Menschen einen Genossen und Bruder nenne. Um in der Lage zu sein, die Essenz vermitteln zu können, müsste ich imstande sein, Wörter zu finden, die die Zeitspanne von über einem Jahr, das wir in der Gefängniszelle in Larissa eng miteinander zugebracht haben, ganz genau wiedergeben können. Wörter, die die gebündelte Erfahrung, 24 Stunden am Tag mit einem anderen Menschen zusammen zu sein; jeden Augenblick zu teilen, jede Freude, jeden Kummer, jede Schwierigkeit, jede Hoffnung; Gedanken, Sorgen und Träume, bildlich darstellen können. Ich müsste in der Lage sein Worte zu finden, die auf präzise Weise die einzigartige Wichtigkeit zum Ausdruck bringen, im personalisierten Raum und der Zeit des Gefängnisses die Möglichkeit zu haben, zu sagen: Ich bin nicht alleine.

Am 11. November begann Spyros den Hungerstreik. Heute, am 21. November, ist der zehnte Tag seines Kampfes.

Von heute an, trete auch ich in den Hungerstreik, als ein Akt der Solidarität für Spyros; als ein Akt, der nichts weniger als was dieser Mensch verdient, widerspiegelt und der sich auf die Erfahrungen bezieht, die wir teilten und weiterhin teilen, selbst wenn wir jetzt an unterschiedlichen Orten eingesperrt sind.

Weil Solidarität heißt, einen anderen Menschen Genossen zu nennen und das bedeutet zu sagen: zusammen durch die guten Zeiten, zusammen durch die Kämpfe, zusammen durch die harten Zeiten, bis zum Ende.

Bruder bewahre die guten Momente, fasse Mut, und geh vorwärts…

Bis zum Sieg.

Rami Syrianos
Domokos Gefängnis

Griechenland: Bericht von der Solidaritätsdemonstration für Spyros Stratoulis am Gefängnis von Larissa

Solidarität mit S.Stratoulis, im Hungerstreik seit 11/11
Gegen die Feinde der Freiheit

Am Mittwoch, den 20. November 2013 versammelten sich gegen 18.00 fast 200 UnterstützerInnen an der Rückseite des Gefängnisses von Larissa. Dort hatten sie Sicht auf die Zelle des Gefährten Spyros Stratoulis.

Spyros befindet sich derzeit seit 12 Tagen im Hungerstreik. Er hat ihm am 11. November begonnen, um seine strafrechtliche Behandlung durch die Herrschenden anzuprangern. Er fordert seinen sofortigen Freispruch von Vergeltungsmaßnahmen und unberechtigter Anklage gegen ihn, die zur Verweigerung von Freigängen geführt hat (obwohl ihm vorher regelmäßig Tage gewährt wurden, an denen er das Gefängnis verlassen konnte). Er setzt sich aber auch für sein Recht einer Strafaussetzung auf Bewährung ein.

Wir blieben anderthalb Stunden vor dem Gefängnis. Wir riefen Parolen und warfen Feuerwerkskörper, und versuchten Spyros Stratoulis eine starke Botschaft der Solidarität und Unterstützung zu senden. Eine Zeitlang brachen wir die Mauern die uns trennten und vereinten für eine Weile unsere, mit den Stimmen der kämpfenden Gefangenen und anderen Gefängnisinsassen.

Wir hatten auch eine Tonanlage, so dass wir Solidaritätstexte für Spyros verlesen konnten. Die Versammlung wurde von GefährtInnen aus den Städten Thessaloniki, Volos, Karditsa, Kozani, Xanthi, Veria und Larissa unterstützt.

Der Drang nach Freiheit ist stärker als alle Gefängnisse.
Keiner wird in den Händen des Staates alleine gelassen.

Griechenland: Inhaftierter Spyros Stratoulis seit dem 11. November 2013 im Hungerstreik

Auf dem Poster ist zu lesen:

Solidarität mit Spyros Stratoulis, seit zwei Jahrzehnten kämpfender Gefangener in griechischen Knästen, der sich seit dem 11. November 2013 im Hungerstreik befindet. Er fordert einen vollständigen Freispruch von fingierten Anklagepunkten seiner angeblichen Mitgliedschaft in einer fiktiven kriminellen Vereinigung. (Thessaloniki, 2012), so wie sofortige Wiederaufnahme seiner Freigänge.

„Ich werde drastisch gegen die Vergeltungsabsicht des Staates, der versucht Widerständige zu brechen, gegen sein Entscheidungsmonopol darauf und der Plünderung unseres Lebens vorgehen, sowie gegen die Gleichgültigkeit jeder einzelnen Marionette dem Leben, der Freiheit und Würde gegenüber“
Spyros Stratoulis, inhaftiert im Gefängnis von Larisa.

Griechische Gefängnisse: Plötzliche Überführung des Anarchisten Rami Syrianos

Der Anarchist Rami Syrianos wurde 2011 nach einem bewaffneten Raubüberfall auf ein staatliches Unternehmen verhaftet, das Auktionen von Fahrzeugen organisiert, die von den Bullen konsfisziert wurden. Er hat die Verantwortung für die Enteignung eingeräumt, und u.a. erklärt, dass er Arbeit verweigert und sich der Lohnsklaverei widersetzt. Rami wurde zu ein wenig mehr als 8 Jahren Gefängnis verurteilt und hat hart aus dem Inneren der Mauern gekämpft.

Am 10. Juli 2013 wurde der inhaftierte Gefährte ohne vorherige Warnung vom Larissa-  ins Domokos – Gefängnis überführt.

Griechenland: Der anarchistische Genosse Vaggelis Koutsibelas wurde zu 15 Jahren Knast verurteilt

Der Prozess gegen den Anarchisten Vaggelis Koutsibelas begann am 6. März 2013 vor dem Strafgericht in Larissa. Der Genosse war für fast ein Jahr in Untersuchungshaft und wurde einer Kette von Brandanschlägen bezichtigt, die in der Stadt Trikala zwischen März und April 2012 stattfanden.

Am ersten Prozesstag focht der Rechtsanwalt die vorangegangenen Aussagen des Denunzianten Giorgos Zafiris an, der vor Gericht aussagte. Der Denunziant gab zu, dass ihn die Polizei dazu genötigt habe, eine gefälschte Aussage zu unterschreiben, weil er wegen Drogenmissbrauch festgenommen wurde und die Cops ihm sagten, von diesen Anschuldigungen befreit zu werden. Das Gericht drohte, seine Verhaftung wegen Falschaussage zu beantragen – etwas, das nie passierte.

Am nächsten Tag, 7. März, erklärte Vaggelis vor dem Gericht, dass es sichere Beweise gäbe, dass er sich tatsächlich nicht während der Zeit eines Brandanschlages in der Nähe des Tatorts befunden habe, sondern in der Nähe der Präfektur, und er sich somit auch nicht in der Nähe des Tatgeschehens war. Daraufhin antworteten die Richter, dass er offensichtlich beim Präfekturgebäude war, um eine weitere Vorrichtung detonieren zu lassen! Vaggelis sprach von der politischen Bedeutsamkeit der Brandanschläge (unabhängig davon, wer sie ausführte) und bezog sich dabei auf das vorherrschende politische System aber auch auf den Aufstieg der Nazipartei Chrysi Avgi (Golden Dawn).

Ebenso fragte Vaggelis, in ein anderes Gefängnis transportiert zu werden, weil – wie er zu Ende seiner Aussage sagte – ‘Die Einrichtung in Trikala ist ein Drogen-Gefängnis. Ich halte es nicht mehr aus.’

Die Entscheidung des Gerichts von Larissa war vernichtend und zog mildernde Faktoren nicht mit ein. Die Richterbank verurteilte Vaggelis zu 15 Jahren Haft mit Recht auf Berufung und einer Geldstrafe von 300 Euro. Der Staatsanwalt verlangte ursprünglich eine Gesamtstrafte von 27 Jahren Haft. Nach einer Unterbrechung der Verhandlung wurde die Strafe jedoch auf 15 Jahre ‘reduziert’.

Seine FreundInnen unterstützen den Genossen während der ganzen Zeit und sendeten ihm Kraft in der Hoffnung, dass er bald wieder aus dem Knast kommt, indem sie riefen: Die Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als alle Knäste!

Inzwischen widmeten im Januar 2013 der ‘Verbund der anarchistischen Organisationen Wilde Freiheit und Anstifter der Sozialen Explosion‘ ihre erfolgreichen Angriffe auf das Shoppingcenter in Marousi (Athen) Vaggelis Koutsibelas unter anderen anarchistischen GenossInnen, die entweder auf der Flucht sind oder im Knast sitzen. Sollen ihre Taten der Solidarität sich ausbreiten und die Herzen aller Geiseln des sozialen Krieges!

Aktuelle Adresse:
Evangelos Koutsibelas
Krinitsa, Trikala – Mpalkoura Trikalon 42100
4th wing, Trikala prison, Greece

Update aus dem Trikala-Knast: Der Genosse Vaggelis wurde zusammengeschlagen

Letzte Nacht (25.3.) und im Rahmen einer ‘Aufräumoperation’, die in den letzten Tagen in Trikala-Knast stattfand, weil jüngst 11 Gefangene flohen, wurde auch die Zelle des Genossen Vaggelis K. gerazzt. Indem sie ein Foto und seine Akte hielten, begannen die menschenähnlichen Wesen der EKAM (‘anti-terroristische’ Spezialeinheit) auf Vagelis einzuschlagen und einzutreten. Sie trafen ihn hauptsächlich in den Rippen und am Kopf! Da er nicht in der Lage war, etwas anderes zu machen, rief der Genosse ihnen zu, dass sie aufhören sollten, da er auch gar nicht den Grund für die Angriffe auf ihn wusste. Nach 10 Minuten, und nachdem die aufgedunsenen, vermummten Männer ihren Job erledigt hatten, hörten sie schließlich auf und verließen die Zelle, wobei sie ihn weiter bedrohten und fluchten.

Der Staat rächt sich im Rahmen seiner ‘Null Toleranz-Politik’ an den Menschen, die ein würdevolles Verhalten in den Dreckslöchern der griechischen Knäste beibehalten, und sendet eine Nachricht an die restlichen, dass das eine Andeutung dessen war, was all jenen bevorsteht, die denken, streiten, planen aber auch handeln gegen das Gefängnissystem, indem sie sich Würde, aber auch Freiheit zum Ziel setzen.

Eine schnelle Erholung wünschen wir Vaggelis K. und all jenen, die ähnliches erleiden mussten.
GenossInnen aus Trikala

Quelle: i, ii

Griechenland: Update zum Fall des Anarchisten André Mazurek, Gefangener des Dezember Aufstands 2008

Drei Jahre später…

Drei Jahre nach seiner Verhaftung wird der Anarchist André Mazurek [aus Polen] immernoch in den Gefängnissen des griechischen Staates festgehalten. Der Kolleg@ wurde am 9. Dezember 2008 während der Zusammenstöße, die als Reaktion auf den Mord an Alexandros Grigoropoulos durch die mordenden Bullen Korkoneas und Saraliotis folgten, auf dem Canningos Platz [Athener Stadtzentrum] festgenommen.

In einem darauffolgenden Prozess wurde André zu sieben Jahren Knast und viereinhalb Jahren Haft für verschiedene Verstöße [Ordnungswidrigkeiten und Straftaten] verurteilt.  Die schwersten Verstöße waren der Besitz und Gebrauch von Explosivstoffen [Molotowcocktails] und versuchte Serientötung von Polizisten, wobei während der Festnahme nichts belastendes bei ihm gefunden wurde.

Eine wichtige Rolle bei diesen Ereignissen spielte der Fakt, dass der Kolle@ außer dem schönen Slogan “batsi, gourounia, dolofoni (Bullen, Schweine, Mörder)” kein Griechisch sprach und somit verurteilt wurde, ohne überhaupt die Anklagepunkte zu kennen und sich entsprechend verteidigen zu können. Die ÜbersetzerInnen der Polnischen Botschaft erschienen erst auf der Polizeihauptwache in Athen, nachdem André geschlagen und verhört wurde. Sie waren ganz auf Linie der griechischen Behörden, da sie schon vorher wussten, welche politische Einstellung André hat, übersetzten sie etwas anderes als sie hörten. Genau die gleiche Praxis wurde dann in seinem Gerichtsprozess wiederholt.

André ist momentan der einzige, den der griechische Staat wegen der Dezemberrevolte von 2008 noch gefangen hält und dass, während Vasilis Saraliotis kürzlich mit dem Segen der griechischen Justiz aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Einmal mehr wurde bewiesen, dass jedEr, der/die sein/ihr Haupt nicht vor dem Staat verneigt sondern gegen seine Brutalität kämpft, gefoltert und eingesperrt wird und sei es mit oder ohne Beweise. Zurzeit wird  André Mazurek im zweiten Flügel des Gefängnisses in Larissa (Zentralgriechenland) festgehalten. Das Berufungsgericht hat die Anhörung seines Antrags für den 11. Juni 2012 angesetzt. Dann wird er, anstatt der im ersten Prozess erschienenen zwei Bullen, zehn Bullen, die als Zeugen der Staatsanwaltschaft fungieren, gegenüber stehen müssen. André droht möglicherweise auch die Auslieferung nachdem er seine Haftstrafe abgessen hat, da die polnischen Behörden ihn bereits im Visier haben.

PS: Dieser Text wurde geschrieben, weil wir Kolleg@s über Andrés Situation informieren wollen und von innerhalb der Gefängnismauern seinen Fall zu einer weiteren Sache der MitstreiterInnen innerhalb und außerhalb des Gefängnisses machen wollen.

Die Mitgefangenen von André Mazurek
Spyros Stratoulis
Dan Carabulea
Giorgos Karagiannidis
Yannis Gelitsas
Olivio Tzetzeskou
Tasos Boyannis
Elias Karadouman

Quelle: athens.indymedia.org