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München, Deutschland: Feministische Demonstration gegen den “1000-Kreuze-Marsch” am 27. Oktober 2018

erhalten am 12.10.2018

Aufruf

Radikale Abtreibungsgegner*innen von „Euro Pro Life e. V.“ und der „Arbeitsgemeinschaft Lebensschutz München“ planen am 27. Oktober 2018 einen Marsch der „1000 Kreuze für das Leben“ durch die Münchner Innenstadt, um damit gegen Schwangerschaftsabbrüche zu protestieren.

Auf antifeministische und homofeindliche Hetze haben wir keinen Bock und werden den Marsch daher nicht unbeantwortet lassen! Kommt um 13 Uhr auf den Max-Joseph Platz. Demonstriert für das Recht auf geschlechtliche und körperliche Selbstbestimmung und sabotiert den Marsch der Fundamentalist*innen mit kreativen Aktionen.

27. Oktober 2018, ab 13 Uhr, Max-Joseph Platz, München

In Zeiten rechter Massenmobilisierung gilt es Erkämpftes zu verteidigen, Bündnisse zu schmieden und sich zu vernetzen, um emanzipatorische Positionen gemeinsam weiterzuentwickeln und auf die Straße zu bringen. Denn die selbst ernannte „Lebensschutz“-Bewegung profitiert maßgeblich vom Rechtsruck und verbreitet mit ihren Vorstellungen der heterosexuellen, weißen Kleinfamilie gleichzeitig bewusst (extrem) rechte Positionen.

Am 27. Oktober 2018 werden radikale Abtreibungsgegner*innen durch München marschieren. Sie fordern ein generelles Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen und vertreten ein christlich-fundamentalistisches Weltbild.

Sie geben vor, „für das Leben“ zu sein, vertreten vermeintlich die „Kultur des Lebens“… das ist blanker Hohn angesichts der 47.000 Menschen, die jedes Jahr weltweit sterben, weil sie keinen Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen haben.

Pro Choice bedeutet nicht pro Abtreibung! Doch die Welt in der Abbrüche nicht mehr vorkommen, gibt es nicht. Abtreibungen hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Darum kämpfen wir dafür, dass ungewollt Schwangere eine Entscheidung treffen können, ohne von radikalen Fundamentalist*innen unter Druck gesetzt, von der Gesellschaft stigmatisiert oder vom Staat kriminalisiert zu werden.

Denn entgegen der Annahme vieler sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland weiterhin illegal. Sie werden mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft, wenn sich die schwangere Person nicht an die Regeln hält, die zum Beispiel eine so genannte „Schwangerschaftskonfliktberatung“ und eine anschließende mehrtägige Bedenkzeit beinhalten. Schwangerschaftsabbrüche über das Strafgesetzbuch zu regeln, ist der ultimative Ausdruck unserer patriarchalen Gesellschaft. Darum fordern wir die sofortige und ersatzlose Streichung des Paragrafen 218 StGB!

Ein weiterer Paragraf der von den selbst ernannten „Lebensschützer*innen“ missbraucht wird, um Ärzt*innen unter Druck zu setzen ist der Paragraf 219a StGB, der Werbung für Schwangerschaftsabbrüche regelt. Die ambivalente Gesetzgebung sorgt auch hier dafür, dass betroffene Personen sich nicht ausgewogen und sachlich über Möglichkeiten eines Schwangerschaftsabbruchs informieren können. Darum fordern wir die Abschaffung des Paragrafen 219a StGB und zeigen uns solidarisch mit den betroffenen Ärzt*innen.

Viele Positionen der „Lebensschützer*innen“ sind konservativ, rechts und völkisch. Sie propagieren die weiße, heterosexuelle Kleinfamilie als anzustrebende Norm und hetzen gegen queere Menschen und LGBTI*. Sie arbeiten mit (extrem) rechten Kräften wie CDU/CSU oder AfD zusammen. So steuern Vertreter der CDU Grußworte zum homofeindlichen „Marsch für das Leben“ in Berlin bei, ein AfDler wünscht sich öffentlich eine „Einwanderung durch den Geburtkanal deutscher Frauen“. Wieder andere relativieren aufs Widerlichste NS-Verbrechen, etwa indem sie Abtreibungen mit der Shoa vergleichen und diese als „Babycaust“ bezeichnen.

Diese ekelhaften Positionen dürfen nicht unwidersprochen bleiben – egal ob in Berlin, Salzburg, Bern, München oder sonstwo auf der Welt. Denn wir lieben wen wir wollen und wir leben wie wir wollen.

Unsere Forderungen:

  • Sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung
  • Die Abschaffung der Paragrafen 218 und 219a StGB
  • Volle Kostenübernahme von Schwangerschaftsabbrüchen durch Krankenkassen
  • Mehr Kliniken und Praxen in denen ein Abbruch vorgenommen werden kann
  • Schwangerschaftsabbruch als verpflichtender Teil der medizinischen Ausbildung
  • Abschaffung der Gewissensfrage, die Ärzt*innen die Möglichkeit gibt, Abbrüche ohne Angabe von Gründen zu verweigern
  • Kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln
  • Ein Umdenken in der Gesellschaft: Es darf keine Rolle spielen, ob Kinder mit oder ohne Behinderung auf die Welt kommen. Wir sind gegen eine normative Selektion durch pränatale Diagnostik.
  • Die Gleichstellung aller Lebensweisen

Unser feministischer Kampf schließt selbstverständlich den Kampf gegen Staat, Nation und Kapital mit ein.

Wenn Du Dich damit identifizieren kannst, dann komm am 27. Oktober 2018 um 13 Uhr auf den Max-Joseph Platz und demonstriere für eine emanzipierte Gesellschaft und gegen das Patriarchat. Rechte oder konservative Kräfte sind logischerweise nicht willkommen.

auf englisch

Anarchistische Bibliothek Frevel: Programm Oktober & November 2017

Oktober & November 2017

Diskussion über die neue Ausgabe der Avalanche

Do, 26.10, 19Uhr

In der 11. Ausgabe befinden sich zwei Texte aus Hamburg, die die Reflexionen einiger Gefährten vor und nach dem G20 Gipfel darlegen; ein anderer Text aus Berlin spricht von dem sich ankündigenden Kampf gegen den Google Campus in Kreuzberg; ein weiterer französischer Text berichtet und analysiert die diversen allgemeinen sozialen Konflikte und Bewegungen der letzten Jahre im dortigen Kontext und der letzte Text aus Montreal ist eine tiefgehende Analyse über stattgefundene und mögliche Kämpfe gegen Gentrifizierung und Stadtumstrukturierung.

Solidaritätsabend für Andreas Krebs

Di, 31.10, ab 20 Uhr

Andreas Krebs ist ein Freund und Bekannter, dessen Leben vom Kampf im und gegen den Knast gezeichnet ist. Nach 16-jähriger Gefangenschaft in Bayern und einigen Monaten auf freiem Fuß und in Klandestinität befindet sich die deutsche und italienische Justiz nun wieder auf der Hetzjagd nach Andi und so sitzt dieser momentan in einer JVA in Sachsen-Anhalt. Er ist akut von einer Auslieferung nach Italien bedroht, wo ihm Jahre der Isolation und Folter bevorstehen und braucht deswegen akut unsere Unterstützung und Solidarität! Diesen Abend wollen wir nutzen um über die Geschichte und Situation von Andreas zu informieren. Es gibt Essen und eine Spendenbox.

Offenes Treffen gegen Technologie und soziale Kontrolle

Do, 02.11, 19 Uhr

Diesen Winter wollen wir in München nutzen, um eine Veranstaltungswoche gegen den allgemeinen technologischen Wahn zu organisieren und zu planen. Alle, die ein Interesse haben die gegenwärtigen Entwicklungen und die Rolle, welche die Technologie in der Kontrolle, Fremdbestimmung und Herrschaft über unser Leben annimmt, zu hinterfragen und über sie zu diskutieren, sind eingeladen sich an diesem und den folgenden Treffen zu beteiligen.

In der Entwicklung einer anarchistischen Kritik der Technologie wollen wir nicht in abgehobenes Expertentum verfallen, sondern ein Verständnis für die uns umgebende sozialen und lokalen Realitäten ermöglichen, um in diese eingreifen und sie verändern zu können. Die Vorbereitungsphase soll nicht nur der Organisierung der Veranstaltungswoche dienen, sondern auch einem gemeinsamen Diskussionsprozess, um verschiedene anti-technologische Analysen und Perspektiven auf den Tisch zu bringen.

Die Stadt – besetzen oder zerstören?

Di, 07.11 20 Uhr

Angesichts einer Stadtentwicklung, die uns immer mehr verdrängt uns ausschließt, beschränken sich die Kritiker_innen oft auf eine Verteidigung des Alten und Bestehenden, des Bezahlbaren und Gerechteren – ohne all die Probleme des Existierenden zu sehen. Um die Entfremdung von unserer Umwelt zu überwinden, müssen wir die grundlegende Struktur der Stadt verstehen: Denn wie wir leben, kommunizieren, uns bewegen und träumen, kann nicht als neutral angesehen werden, da all dies durch die uns umgebende Wüste aus Glas und Beton geprägt wird. Die Tatsache, dass der Stadtraum nach den Maßstäben der Macht gestaltet und erneuert wird, ist nichts Neues. Man kann sogar sagen, dass die kapitalistische Gesellschaft sich mit dem Bau von Städten nicht nur heute, sondern schon seit jeher, die besten Voraussetzungen für ein reibungsloses Funktionieren schuf. Denn die Stadt scheint in ihrer Gesamtheit so konzipiert zu sein, dass sie die Masse der Bürger_innen auf streng regulierten und isolierten Bahnen in Bewegung hält: Vom Bett in die U-Bahn, in die Arbeit, in den Supermarkt, ins Bett – ohne Abweichungen.  Nicht wir formen die Stadt, sondern die Stadt formt uns. Aber können wir überhaupt frei zwischen den Mauern einer Stadt leben – in was für einer Stadt? Das ist die Frage die wir gemeinsam vertiefen wollen.

Crypto-Cafe

Mo, 13.11, 20 Uhr

Falls ihr Fragen habt wie ihr euch vor Online-Durchsuchungen schützen könnt oder auf sonstige Probleme bei der Verschlüsselung eurer Daten und Kommunikation gestoßen seid: Kommt vorbei und informiert euch oder bringt eigene Ideen mit.

Abend der Bücher: Freie Liebe

Do, 16.11 19 Uhr

Manchmal begeistern uns Bücher, Texte, Gedichte oder einfach erlebte Geschichten so sehr, dass wir sie nicht für uns behalten wollen…
Treffen wir uns, um uns gegenseitig diese Texte vorzulesen, über sie zu sprechen — egal aus welchem Grund sie uns begeistern, sie uns zum Lachen oder zum Nachdenken bringen, sie unsere Wut bestärken oder uns vor neue Fragen stellen.
Das Thema dieses Vorleseabends wird „FREIE LIEBE“ sein. Bringt Textauszüge, Kerzen, Kekse, Wein oder was ihr wollt mit.

Russland 1917: Revolution und Gegenrevolution

Sa, 18.11, 18 Uhr

Die Geschichte ist durchzogen von mal mehr und mal weniger grundlegenden Versuchen, die jeweils herrschende Ordnung auf den Kopf zu stellen, also gegen sie zu revoltieren. Versuche, in welchen gewisse Teile jener „Revolutionäre“ die Gelegenheit sahen, sich an die Macht zu putschen um die wilden und ungeordneten revolutionären Prozesse in der Gesellschaft zu zentralisieren und zu militarisieren – ihnen ihre eigenen Strukturen und Programme aufzuerlegen und diejenigen, die weiterhin für die Freiheit kämpften an die Wand zu stellen. Ein 2016 veröffentlichter Text mit dem Titel „Revolution und Gegenrevolution” befasst sich mit der vereinnahmenden und gegenrevolutionären Rolle der bolschewistischen Partei im Russland des frühen 20.Jahrhunderts. Nach einem Input wollen wir gemeinsam diskutieren, was solche Erfahrungen im Hier und Jetzt für all die bedeuten könnte, die nicht bereit sind, ihre Revolte unter dem Leichentuch einer Parteiflagge oder einer Ideologie begraben zu lassen, sondern sie kompromisslos gegen jede Form der Herrschaft und Unterdrückung wenden wollen. (Den Text findet ihr im Vorfeld in der Bibliothek & hier)

Diskussion über Affinität und informelle Organisation

Do, 23.11, 19 Uhr

Wenn wir uns fern von formellen Organisationen, Strukturen und Gruppen organisieren wollen, stellt sich die Frage, mit wem wir uns vorstellen können, tatsächlich zum Handeln überzugehen. Wenn wir den Begriff der Affinität nicht im Regal verstauben lassen wollen, um ihn in alten Kategorien ruhen zu lassen, dann geht es darum mit anderen möglichen Komplizen und Gefährten in Beziehung zu treten, um die gegenseitige sowie die eigene Kenntnis zu vertiefen – also sich darüber klar zu werden, was man will und mit welcher Perspektive.

Warum reden wir von Affinität? Was ist eine informelle Organisation und inwiefern kann sie für Anarchisten nützlich sein?

Lasst uns Erfahrungen, Gedanken und Fragen aufwerfen um lebhaft dem näher zu kommen was wir unter Affinität und informeller Organisation verstehen.

Lesevorschlag: ARCHIPEL; Affinität, Informelle Organisation und Aufständische Projekte (in der Bibliothek erhältlich)

Überraschungsfilm-Doku

Di, 28.11, 19.00 Uhr

Von rassistischen Pogromen in den 90ern zu Asylrechtsverschärfungen, vom Abschiebesystem zu Sabotage, vom Flughafen zum Kabelsalat…

München: Anarchistische Bibliothek im Hinterhof- Frevel

cropped-header-1Was sich Tag für Tag um uns herum ereignet und unter was für Lebensbedingungen wir gezwungen sind zu leben, gefällt uns nicht. Geprägt von Ausbeutung und Plackerei, gezeichnet von Unterdrückung und Erniedrigung und erbaut auf Hierarchie und Gewalt wird die bestehende soziale Ordnung entgegen den Bedürfnissen und Träumen von unzähligen Menschen aufrecht erhalten. So entsteht ein Konflikt, in dem auch wir uns befinden. Anstatt diesen Konflikt zu besänftigen und zu befrieden oder gar zu verschweigen, wollen wir Möglichkeiten eröffnen, die auf die Umwälzung einer Welt der Herrschaft und ein Experimentieren und Leben in Freiheit abzielen.

Aus diesem Verlangen entsteht die Notwendigkeit von gedanklichen als auch physischen Räumen in denen wir unsere Projekte und Ideen, Kritiken und Analysen entwickeln und vertiefen können. Räume, in denen wir Zugang zu den Gedanken und Kämpfen anderer Revoltierender finden – sowohl durch Bücher und andere Publikationen, als auch durch den direkten Austausch, den Streit und die Diskussion zwischen Individuen. Räume, in denen diese Begegnungen auf Augenhöhe und ohne Repräsentanten stattfinden können und in denen Konflikte zwischen unterschiedlichen Ideen nicht gescheut werden. Räume, in denen der Oberflächlichkeit und allgegenwärtigen Isolation innerhalb dieser Gesellschaft die Stirn geboten wird.

Wenn wir unsere Ideen in unserem Handeln lebendig werden lassen, können solche Räume, durch einen Bruch mit der Fixierung auf Orte oder auf bloße Theorie, Teil von Kämpfen werden, die zur Subversion des Bestehenden beitragen.

Die anarchistische Bibliothek soll ein Experiment in diese Richtung sein. Hier findet ihr aktuelle und historische anti-autoritäre Zeitschriften, Broschüren und Bücher, die ihr sowohl ausleihen als auch in der Bibliothek lesen oder teils kostenlos mitnehmen könnt. Die stattfindenden Diskussionen und Veranstaltungen leben, so wie das ganze Projekt, von der Eigeninitiative und den Ideen aller, die sich einbringen. Deshalb ist die Bibliothek offen für alle Arten von Beiträgen all jener, die hier und jetzt gegen die Welt der Autorität rebellieren wollen.

Die Öffnungszeiten sind:

Dienstag 17 – 21 Uhr und
Samstag 15 – 19 Uhr

Die Bibliothek befindet sich im Hinterhof der Zenettistr. 27 in 80337 München.

frevel.noblogs.org  aktuelles Programm

München: Spaziergang gegen den Bau des Justizzentrums

Vor einigen Tagen lief ein kleiner verstreuter Mob an Leuten durch das Wohnviertel Neuhausen in München und machte mittels  Wurf-Zetteln, Flyern, Stickern, gekleisterten Plakaten, einem Transparent und Sprühereien auf Verantwortlichkeiten bestimmter “Stationen” des Spaziergangs im Bezug auf die generelle Stadt-Umstrukturierung-und Viertel-Aufwertung, den Zusammenhang mit Justiz, Bestrafung, sozialer Kontrolle und dem Bau des neuen Justizzentrums aufmerksam.

Hier der Flyer, welcher während des Spaziergangs verteilt und gekleistert wurde.

Europäische Woche der Solidarität mit den 300 ImmigratInnen im Hungerstreik in Griechenland

Es ist Zeit unsere Solidarität zu zeigen!
Wir rufen zu einer europäischen Solidaritätswoche zur Unterstützung des Hungerstreiks vom 7. bis 13. Februar auf. Nicht nur existieren überall griechische Konsulate und Botschaften, das Problem ist ein europäisches, also gibt es viele Orte, an die sich gehen lässt, um zu protestieren.

Das Bündnis gegen Lager ruft zu einer Solidaritätskundgebung mit den hungerstreikenden MigrantInnen in Griechenland auf
Dienstag den 8. 2. 2011 um 16:30 vor der griechischen Botschaft in der Jägerstr. 54 (Nähe Gendarmenmarkt Berlin-Mitte)
Bitte weitersagen, weitermailen, weiterverbreiten! Kommt alle!
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